Demut entgiftet Beziehungen
»Gott widersteht den Hochmütigen, aber den Demütigen gibt er Gnade.« (1. Petrus 5,5b)
Hochmut ist Gift für Beziehungen. Ein Gift, das sich oft zunächst unbemerkt einschleicht – und doch meistens beschädigende Wirkung für alle Beteiligten entfaltet. Hochmut – das kann die felsenfeste Gewissheit sein, auf der richtigen Seite zu stehen, Recht zu haben, besser Bescheid zu wissen, besser zu sein … Das verbindet sich oft mit der Abwertung anderer: wenn ich Recht habe, hat der andere Unrecht, wenn ich besser Bescheid weiß, ist der andere dumm und so weiter. Der andere kann dann oft nicht anders, als sich zu verwahren gegen die abwertende Betrachtung – und sich zu wehren.
Hochmut ist tückisch, weil er sich anfangs oft so gut anfühlt – man lacht mit dem Komiker über den Witz auf Kosten anderer. Man fühlt sich gebildeter, reifer, edler, gerechter als jene, über die man den Stab bricht. Doch diese Freude hat einen Preis und währt nur kurz. Denn die Beziehungen werden vergiftet und es erhöhen sich die Spannungen, die Feindseligkeiten, die Aggressionen, die am Ende alle leiden lassen.
Die Bibel warnt deshalb nicht nur einmal vor dem Hochmut und wirbt stattdessen für Demut – also für das Bewusstsein, selbst begrenzt und bruchstückhaft zu sein, ganz und gar abhängig von der Gnade Gottes. Auf dem heilsamen Weg vom Hochmut zur Demut können helfen: Empathie und Perspektivenwechsel, die Suche nach dem Balken im eigenen Auge statt nach dem Splitter im Auge des Bruders, der Verzicht auf das Verurteilen und die Verinnerlichung des Pauluswortes »Nehmt einander an, wie Christus euch angenommen hat« (Römer 15,7). Nach dem Willen der Bibel sollen wir einander dienen und »Haushalter der Gnade Gottes« sein (1. Petrus 4,10). Dafür ist sicher oft das Gebet nötig. Denn mit eigenen Kräften dürfte man bald an Grenzen stoßen. Stefan Seidel
Impressionen vom Elbe-Tauffest
Impressionen vom Elbe-Kirchentag in Pirna
Festtag 100 Jahre Glaube + Heimat
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