Übersetzung: Heißt es »junge Frau« oder »Jungfrau«? Und geht wirklich ein Kamel durchs Nadelöhr? Thomas Hieke ist einigen Missverständnissen und Übersetzungsfehlern der Bibel auf den Grund gegangen
Das Wort Gottes weitergeben: Darstellung vermutlich eines Evangelisten in der Kathedrale von Salerno. Um die Übersetzung einzelner Wörter des Alten und Neuen Testaments wird bis heute gerungen. ©
Foto: ArTo stock.adobe.com
Es gibt kaum noch Übersetzungsfehler in der Bibel«, sagt Thomas Hieke. Ein Grund dafür: »Die heutigen Übersetzungen sind nicht mehr die Leistung eines Einzelnen, der – bei aller Genialität – auch Fehler machen kann«, sagt der Professor für Altes Testament an der katholischen Theologischen Fakultät der Universität Mainz. Vielmehr seien die Einheitsübersetzung von 2016, die Zürcher Bibel von 2007 oder auch die Lutherbibel von 2017 von zahlreichen Wissenschaftlern verantwortet, die jede Stelle akribisch angeschaut haben. »Somit befinden sich diese Übersetzungen auf dem neuesten Stand der Wissenschaft«, sagt Hieke. »Aber wir haben gelernt, dass auch die Wissenschaft ständig dazulernt – so können auch in Zukunft wieder neue ›Fehler‹ entdeckt werden«, meint