Erinnert: Der jüdische Liedermacher Mordechai Gebirtig wurde am 4. Juni vor 80 Jahren ermordet. Sein Flehen um Gottes Eingreifen bleibt aktuell.
Dichtend und singend widerstehen: Mordechai Gebirtig (1877–1942). ©
Foto: Gemeinfrei
Am 4. Juni jährt sich der Todestag des jiddischen Arbeiterdichters Mordechai Gebirtig zum 80. Mal. Der 1877 geborene Tischler und Möbelrestaurator wurde am 4. Juni 1942 von deutschen SS-Männern im Krakauer Ghetto erschossen, nur wenige hundert Meter von seinem Geburtshaus im jüdischen Viertel Kazimierz entfernt. Auch Gebirtigs Frau und seine drei Töchter fielen dem Rassenwahn der deutschen Besatzer zum Opfer. Doch rund 170 Lieder und Gedichte Gebirtigs haben die Schoah überlebt. Sie sind ein einzigartiges Zeugnis jüdisch-europäischer Kultur, denn der »Vater des jiddischen Liedes« verkörpert mit seinem Leben und Werk wie kaum ein anderer die Geschichte des osteuropäischen Judentums, das von den Nationalsozialisten vernichtet wurde: Sein breit gefächertes Werk, das von Wie