Orthodoxer Glaubensalltag: In vielen Gemeinden gibt es seit Monaten Kontakte mit ukrainischen Geflüchteten. Im Zuge dessen erreichte uns eine Leseranfrage, wie orthodoxe Gläubige eigentlich ihren Glauben leben, wo es für evangelische Christen Anknüpfungspunkte gäbe. Eine Einführung.
Ikonen, Brustkreuz und Gebetsbuch: Orthodoxe Gläubige umgeben sich auch zu Hause mit zahlreichen materiellen Heilshinweisen und Stützen. Die Alltagsfrömmigkeit ist zutiefst asketisch geprägt. ©
epd-bild/Peter Jülich
Wenn man sich dessen bewusst wird, über wie viele Länder und Kulturen sich die Orthodoxie verbreitet hat, wird man wahrscheinlich annehmen, dass es schier unmöglich ist, die Frömmigkeit der Orthodoxie und den Kirchenalltag der Gläubigen in wenigen Zeilen zu beschreiben. Um einiges einfacher wäre es, etwa die Diakonie, die Bildungsarbeit, die Präsenz in den Medien oder in der Politik darzustellen. Was einen orthodoxen Gläubigen aber in seinem Kirchenalltag »typischerweise« beschäftigt, lässt sich nicht so leicht erfassen. Dennoch ist ein Versuch denkbar.
Die Orthodoxie hat ihre Wurzeln im Osten: in Palästina, Syrien, Ägypten und Kleinasien. Hier gab es nicht nur die ersten Gemeinden, sondern hier entstand auch das Mönchtum und entwickelte sich die Theologie. Zu B