Verarmung wird ein immer drängenderes Problem in Deutschland. In sozialen Netzwerken wird dazu eine gesellschaftliche Debatte angestoßen. Unter dem Stichwort #IchBinArmutsbetroffen erzählen Menschen ihre Geschichte.
Unter #IchBinArmutsbetroffen haben sich Menschen zuerst in den sozialen Medien zusammengefunden und machen nun auch auf der Straße auf ihre Situation aufmerksam. Im Sommer gab es zum Beispiel Demonstrationen vor dem Roten Rathaus in Berlin. ©
epd-bild/Christian Ditsch
Rund 20 Menschen haben sich vor dem Willy-Brandt-Haus, der SPD-Zentrale in Berlin, versammelt. Sie halten Schilder hoch, auf denen das Internet-Stichwort #IchBinArmutsbetroffen steht. Bei der Demo dabei ist Sasa Zatata. Die 35-jährige Mutter einer einjährigen Tochter will Aufmerksamkeit schaffen: für sich und andere, die unter Armut leiden. »Es gibt nicht ohne Grund ein Existenzminimum. Niemand darf mehr darunter fallen«, sagt die Berlinerin, die selbst von der Erwerbsminderungsrente lebt. »Viele können nicht auf die Kundgebung kommen. Einerseits aus finanziellen Gründen, andererseits aus gesundheitlichen«, sagt sie. Das Thema Armut sei schambehaftet. Daher wollten viele anonym bleiben. Als arm gilt in Deutschland, wem weniger als 60 Prozent des mittleren Haushaltseinkommens