Dem mittelalterlichen sächsischen Bischof Benno (1010–1106) ist 2017 eine Ausstellung auf der Albrechtsburg Meißen gewidmet. Am früheren Ort seines Wirkens werde er erstmals umfassend als historische Persönlichkeit geehrt, deren Wirken mitten in Europa bis heute die Menschen bewege, teilte Schlösserland Sachsen am Montag in Dresden als Veranstalter mit. Mit der Ausstellung unter dem Motto "Ein Schatz nicht von Gold" kehre auch die seit dem Mittelalter als Benno-Relique verehrte Mitra an die historische Wirkungsstätte des Bischofs zurück.
Der Bischofshut wird in der katholischen Hofkirche in Dresden verwahrt. Wie Bennos Hirtenstab wurde diese zunächst im Meißner Dom verehrt, bevor er in den Wirren der Reformation nach München gerettet und schließlich 1962 als Weihgeschenk des Erzbistums München und Freising nach Sachsen zurückkehrte.
Der frühere Bischof Benno von Meißen wird heute als Patron nicht nur des Bistums Dresden-Meißen, sondern auch Bayerns und der Stadt München verehrt. Anlass der Ausstellung, die vom 12. Mai an in Meißen zu sehen ist, sei das Reformationsjubiläum 2017, hieß es. Dieses biete eine "außerordentliche Gelegenheit, anhand der Geschichte Bischof Bennos nach dem kulturellen Wert von Heiligen und ihrer Verehrung zu fragen" sowie nach "ihrem Platz in der heutigen Gesellschaft".
Informiert werde zudem über die Geschichte der Bennoverehrung. Der zeitliche Bogen der Ausstellung spannt sich über mehr als 1.000 Jahre. Unter den zahlreichen Leihgaben seien "einzigartige Kunstwerke, die größtenteils erstmals zusammengeführt und miteinander in Dialog gesetzt werden".
1576 wurden Bennos Mitra, Hirtenstab und Kasel, das liturgische Gewand, sowie seine Gebeine zusammen mit einer Echtheitsurkunde an Herzog Albrecht V. von Bayern übergeben. Der Münchener Dom Zu Unserer Lieben Frau stellt der Ausstellung neben dem Hirtenstab auch das Silberreliquiar Bennos zur Verfügung.
Eine Ursache für die Odyssee der Reliquien Bennos sei eine 1524 veröffentlichte Flugschrift Martin Luthers, in welcher der Reformator den heiligen Bischof als Abgott und Teufel brandmarkte. Schon in seinen 95 Thesen wandte sich Luther 1517 gegen die damals geübte Form der Heiligenverehrung. Bennos Heiligsprechung wurde deshalb damals zum Gegenstand einer reichsweit geführten Kontroverse.
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