Gott spricht durch Musik
»Wer euch hört, der hört mich; und wer euch verachtet, der verachtet mich.« Lukas 10,16
Wann haben Sie zuletzt bewusst einem geistlichen Inhalt zugehört? Bei einer Predigt? Bei einer Lesung? Oder vielleicht bei einem Musikstück? Im Alltag erfahre ich immer wieder, dass Menschen gerade durch Oratorien und Kantaten Bibelgeschichten und Psalmen verinnerlichen und berührt werden. Mich beeindruckt, dass dadurch auch Menschen ohne religiöse Bindung biblische Geschichten sowie ihre Auslegung und Kommentierung durch den Komponisten hören und von ihnen nachhaltig geprägt werden. Sie erfahren durch die Musik Stärkung, Zuspruch, Tröstung und Ermutigung. Die Musik fängt dort an, wo Worte enden. Wenn Menschen der Kirchenmusik lauschen, erfahren sie von Gottes Wort. Jesu spricht: »Wer euch hört, der hört mich.« Die Botschaften Jesu gelangen so zu Menschen aller Bevölkerungsschichten gleichermaßen – zu Menschen, die dank der Musik immer wieder unsere Kirchen füllen – eine großartige Form der Ökumene, über die selten gesprochen wird.
Wenn Kinder nach der Chorprobe auf der Straße ihr gerade frisch geprobtes Halleluja singen, gibt es kaum einen öffentlicheren Gottes-Dienst als diese aus Kindermund in die Welt posaunten Worte. Unbewusst und ohne erst in einer Predigt darauf hingewiesen worden zu sein, erfüllen sie genau das, was Jesu seinen Jüngern auftrug und leben so als Christen. Und der zweite Teil des Spruchs? Der Theologe und Kantor Johann Caspar Bachofen (1695–1755) fasste in einem Liedtext treffend zusammen: »Viele verachten die edele Musik. Täglich entstehet darüber ein Krieg. Aber die solches hier unten nicht ehren, die sollen auch droben das Sanctus nicht hören.« Möge das bei der künftigen landeskirchlichen Stellenplanung Berücksichtigung finden.
Impressionen vom Elbe-Tauffest
Impressionen vom Elbe-Kirchentag in Pirna
Festtag 100 Jahre Glaube + Heimat
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