Sachsen hat mit den Thomanern und dem Kreuzchor zwei einzigartige Chöre mit unverwechselbarer Tradition. Beide gehören zu den ältesten Knabenchören überhaupt – die Regensburger Domspatzen oder die Wiener Sängerknaben haben sich erst später gegründet. Sie sind mit über 800 Jahren nahezu so alt wie die Städte, in denen sie wirken. Diese Einzigartigkeit ist Last und Lust zugleich. Die großartige Musik, an der sich immer wieder Menschen erfreuen und die aus der Leipziger Thomaskirche und der Dresdner Kreuzkirche Besuchermagnete macht, hat Weltklasse-Niveau, das immer wieder neu erarbeitet werden muss – und viel Kraft und auch Geld kostet.
Das 800-jährige Kreuzchorjubiläum im vergangenen Jahr war ein Höhepunkt, der den Chor mit allen Aktivitäten an die Grenzen des Machbaren brachte und auch für Kritik sorgte, die nun offen diskutiert wird. Zu viele Auftritte, zu viel Medienpräsens, Sorge um das musikalische Niveau und vor allem Kritik an den hochkarätigen Sponsorenpartnerschaften – besonders an Volkswagen.
Doch jetzt gerät auch noch die Dresdner Kreuzkirche ins Visier, die für die traditionellen Kreuzchorkonzerte – wie Passionskonzerte oder Weihnachtsoratorium – eine Pauschale an den Chor zahlt. Der Vorwurf: Die Kirche behalte zuviel vom Gewinn aus ausverkauften Konzerten ein. Das ist nun wirklich interessant: Ist die Kreuzkirche für den Chor ein Konzertort wie jeder andere? Ganz sicher nicht. Ohne die Kreuzkirche gäbe es keinen Kreuzchor, beide Einrichtungen gehören eng zusammen. Der Chor verdankt der Kirche sein heutiges Renommee, ist eng mit ihrer Geschichte verwoben. Auch wenn der Chor inzwischen städtisch ist: dieses Aufrechnen führt zu nichts.
Impressionen vom Elbe-Tauffest
Impressionen vom Elbe-Kirchentag in Pirna
Festtag 100 Jahre Glaube + Heimat
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