Das Deutsche Buch- und Schriftmuseum hat eine umfassende Sammlung sogenannter Pop-Up- oder kinetischer Bücher erworben. Die mehr als 4.200 Werke mit Aufklapp-, Falt-, Schiebe- oder Ausschnitt-Techniken stammen aus dem 15. bis 21. Jahrhundert, wie das Museum am Donnerstag in Leipzig mitteilte. Durch ihre besondere Machart würden sie "ganz verschiedene Arten Illusionen von Räumlichkeit und Bewegung aus Papier" erschaffen.
Die nun erworbene Sammlung Hartung sei über drei Jahrzehnte lang zusammengetragen worden und zähle zu den umfangreichsten Sammlungen kinetischer Bücher im deutschsprachigen Raum, hieß es. Museumsleiterin Stephanie Jacobs erklärte, die Sammlung nehme "einen wichtigen Platz in den interdisziplinär ausgerichteten Beständen des Deutschen Buch- und Schriftmuseums ein und schließt eine wesentliche Lücke in unseren international angelegten, medienhistorischen Sammlungen".
Thematisch lässt sich die Sammlung demnach zu weiten Teilen als Kinder- und Jugendbuchliteratur charakterisieren, bei der Märchen, Sagen und Popkultur stark vertreten sind. Jedoch sei auch Fachliteratur darunter, etwa aus den Bereichen Medizin und Technik. Insgesamt betrachtet spiegele der Bestand die Geschichte der kinetischen Literatur von Exemplaren mit drehbaren Elementen aus dem 15. über Papiertheater des 18. Jahrhunderts bis hin zur Hochzeit der Gattung im späten 19. Jahrhundert. Damals habe das Genre mit einer wachsenden Zahl sogenannter Spielbilderbücher für bürgerliche Haushalte einen besonderen Aufschwung erlebt, erklärte das Museum.
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