Im Namen der eigenen Religion foltern, morden, vergewaltigen? Was ist das für eine Religion? Die islamische ist es sicher nicht, sagen mehr als 120 Islamgelehrte, die in einem Schreiben den Terror durch den »Islamischen Staat« (IS) verurteilen. Die Verbrechen der Extremistengruppe seien mit dem Islam unvereinbar, schreiben sie an den IS-Führer Abu Bark Al-Baghdadi.
Gräuel im Namen Gottes haben in vergangenen Jahrhunderten auch Christen verbreitet. Man denke nur an die Kreuzzüge und an die Zeiten von Inquisition und Hexenverbrennung. Und die Bibel ist nicht frei von Schilderungen gewalttätiger Aktionen. Allein in 330 Bibelstellen kommt das Wort »Schwert« vor.
Doch es sind Menschen wie Martin Luther King oder Mutter Theresa, die der Welt gezeigt haben, was der Christus, an den wir glauben, wirklich von den Menschen fordert: nicht Gewalt, sondern Nächstenliebe; nicht Verachtung für Andersgläubige, sondern Hinwendung zu den Verfolgten und Vernachlässigten.
Die IS-Terroristen tun deshalb ihrer Religion keinen guten Dienst. Im Gegenteil. Sie verbreiten Angst vor dem Islam. Da kann man noch so guten Willens sein und sich für Religionsfreiheit einsetzen.
Es sei »derselbe Durst nach Leben und der selbe Hunger nach Gerechtigkeit«, der Christen und Muslime verbinde, sagte der EKD-Ratsvorsitzende Nikolaus Schneider zum Ramadan 2013. Das war vor über einem Jahr. Zu den jetzigen Ereignissen schweigt die Evangelische Kirche bisher. Und angesichts derer, die auch aus deutschen Moscheen nach Syrien gehen, um zu morden, bekommt der Satz des früheren Bundespräsidenten Wulff: »Der Islam gehört zu Deutschland«, eine ganz neue Bedeutung. Eine, die nicht beruhigend ist.
Impressionen vom Elbe-Tauffest
Impressionen vom Elbe-Kirchentag in Pirna
Festtag 100 Jahre Glaube + Heimat
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