Ehrfurcht und Vergebung zeigen den Ausweg
»Denn bei dir ist die Vergebung, dass man dich fürchte.« Psalm 130, Vers 4
Vergebung und Fürchten? Wie passt das zusammen? Da prallen doch Welten aufeinander! Das Wort Vergebung verbinde ich mit dem Gedanken an einen liebevollen Gott, vor dem ich keine Angst haben muss. Furcht verbreiten, das geht gar nicht.
Im Psalm 130 treffen tatsächlich Welten aufeinander. Da ist ein Beter, der in tiefer Verzweiflung versinkt. Verzweifelt er an dem, was er erlebt oder an sich selbst? Wir wissen es nicht. Aber er ist ganz tief unten. Von dort aus wendet er sich an Gott. Er weiß, dass er nichts vorzuweisen hat und vor diesem großen Gott nicht bestehen kann. Doch er erlebt Vergebung. Das macht ihn ehrfürchtig. Da trifft der Mensch, der sich seiner Unvollkommenheit und Sündhaftigkeit bewusst ist, auf den heiligen, allmächtigen Gott. Unterschiedlicher geht es nicht. Der, der Gottes Gnade erfährt, der erfährt diesen Gegensatz. Er verzweifelt wohl an sich selbst, aber nicht an Gott. Daraus wächst seine Zuversicht und Ehrfurcht. Diese Furcht lebt nicht von Drohungen und von Einschüchterung.
Vielleicht würden wir das heute eher Respekt nennen. Die Erfahrung des Beters sprengt seinen bisherigen Bezugsrahmen und verändert seine Perspektive. Vergebung und Ehrfurcht, zwei Worte, die im Alltag selten vorkommen. Wie könnte sich die Perspektive ändern, wenn diese Worte eine Rolle spielen? Wie wirken Vergebung und Ehrfurcht in unseren engstenBeziehungen, im Beruf, in der Gemeinde, in der Kirche, in der Politik?
Ich stelle mir vor, wie die Diskussionen sich verändern, wenn Vergebung und Ehrfurcht die Basis bilden. Zwei Worte mit Sprengkraft, die einen Ausweg zeigen. Wo wollen wir damit anfangen?
Impressionen vom Elbe-Tauffest
Impressionen vom Elbe-Kirchentag in Pirna
Festtag 100 Jahre Glaube + Heimat
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