Damit Lastentragen Freude bereitet
„Einer trage des anderen Last, so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen.“ Galater 6, Vers 2
Vor Jahren bekam ich ein Neues Testament mit Fotos zu ausgewählten biblischen Texten und Themen geschenkt. Unter einem Foto, neben dem Wochenspruch, steht der Satz: „Eine Last ist so schwer, wie mittragende Hände fehlen.“
Das Foto zeigt vier Männer beim Gerüstbau. Im Grunde nichts Besonderes. Mir gefällt an diesem Foto jedoch, wie achtsam, gewissenhaft, präzise die vier Männer arbeiten. Da geht es nicht nur darum, dass das Gerüst schnell, ruck zuck, fertig wird, sondern es geht vor allem darum, dass beim Gerüstbau keiner der vier Männer überlastet wird oder gar zu Schaden kommt.
Mich spricht das achtsame, besonnene „Hand in Hand arbeiten“ der Gerüstbauer an. Wo so gearbeitet wird, „Hand in Hand“, da wird die Arbeit, da werden Lasten erträglich. Und vielleicht macht es sogar Freude, unter solchen Bedingungen mit anderen Menschen zusammen zu arbeiten, um gemeinsam Lasten zu bewältigen. Eine Kirchgemeinde, eine Gemeinschaft, eine Familie lebt dort gut miteinander, wo gemeinsam, wo miteinander angepackt wird und Lasten getragen, bewältigt werden. Binsenweisheiten, völlig selbstverständlich, ich weiß.
Aber die Realität sieht oft anders aus. Darum werden wir eben immer wieder an die selbstverständlichen biblischen „Binsenweisheiten“ erinnert, damit wir sie beherzigen. Und da ist jede, jeder angesprochen, die unverwechselbar anvertrauten Gaben im Sinne des Wochenspruchs einzusetzen: „Einer trage des anderen Last, so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen.“ Das Gesetz Christi ist Liebe: Zu Gott, zum Nächsten und zu mir selbst. Martin Buber beschreibt das so: „Liebe ist Verantwortung eines Ich für ein Du.“ Dazu kommt bei Jesus vor der Aufgabe immer die Gabe: „… denn er hat uns zuerst geliebt.“ (1. Joh. 4,19)
Impressionen vom Elbe-Tauffest
Impressionen vom Elbe-Kirchentag in Pirna