
Landesbischof Tobias Bilz hat in seiner traditionellen Predigt am Pfingstmontag im Dom zu Meißen sein Augenmerk auf die Themen Überforderung und Verantwortung gelegt. Auf der Grundlage des Bibeltextes 4. Buch Mose Kapitel 11,Verse 11 bis 25 sprach er über den Umgang mit Überforderung – »oder Burnout, wie man auch sagt«. Heutzutage fühlten sich viele Menschen überfordert. »Ein Zustand, in dem die Menschen sagen, die Last ist zu schwer, die sie tragen sollen.« Dabei gab Bilz zu, »auch manchmal solche Last« zu fühlen. Sich einzugestehen, dass man überfordert sei, sei der erste Schritt. Der sei auch am schwersten, meinte Bilz und fügte hinzu, dass sich das Eingestehen manchmal wie Versagen anfühle. »Im zweiten Schritt muss es muss ausgesprochen werden.« Danach stellten sich die Betroffenen viele Fragen, etwa was man alles übernehmen soll, wofür man verantwortlich sei und was man abgeben müsse. »In Überlastungssituationen finden sich auch alternative Lösungen. Die Person muss Verantwortung abgeben.« Viele Vorgesetzte und Führungskräfte wollten alles kontrollieren und in der Hand behalten. Zugleich höre Bilz in der Landeskirche von vielen Hauptamtlichen den Wunsch, einen Teil der Last an Ehrenamtliche abgeben zu können.
Der Bischof erinnerte daran, dass Last und Verantwortung abgeben Teilhabe bedeute. Bilz verlangte von denen, die sich überfordert fühlen, dass sie anderen Menschen mehr zutrauen sollten. Gleichzeitig forderte er jene in der sogenannten zweiten Reihe auf, Verantwortung zu übernehmen. Diejenigen müssten gut ausgestattet und gesegnet werden. »Ich wünsche mir fröhliche Menschen, die ihr Geschäft tun und wir uns alle gegenseitig ermutigen.« Und begeistern – in dem Wort stecke auch das Wort Geist drin, argumentierte Bilz weiter, doch im Protestantismus und in Deutschland allgemein sei Begeisterung eher weniger ausgeprägt, weil man gern alles nüchtern betrachte. »Doch Pfingsten ist das Fest, bei dem Gottes Geist uns alle begeistern soll«, betonte Bilz.