Wieviel hat das Theologiestudium eigentlich mit der Lebenswirklichkeit in der Gemeinde zu tun? Wie gut werden Pfarrer im Studium auf die Situation in Kirchgemeinden vorbereitet? Zum 50. Gründungsjubiläum des Theologischen Seminars in Leipzig wird sich nicht nur eine Diskussion mit diesen Themen befassen, sondern es werden auch viele Gespräche von ehemaligen Studierenden um diese Fragen kreisen. Denn früher war, wie sollte es anders sein, nicht alles schlecht. Aber der Übergang zur westdeutschen Wissenschaftsstruktur hat nach 1989 manche »Errungenschaft« gekostet, die Pfarrer heute vermissen.
»Identitätsverlust« der Ausbildung und der Pfarrer beklagen die Einen, mangelnde »Erdung« in der Gemeinde und der Landeskirche die Anderen. Nicht wenige Dozenten an theologischen Fakuläten haben keine Erfahrung im Pfarramt. So sind zwar die Pfarrer am Ende ihres Hochschulstudiums für tiefschürfende theologische Diskussionen gut gerüstet, doch in der Gemeinde angekommen, findet sich dafür kaum eine Gelegenheit. Dabei fehlt die Übersetzung der akademischen Theologensprache auf das Niveau der Gemeinde, fehlt auch die gemeinschaftliche Spiritualität. Das Menschliche in der theologischen Ausbildung komme zu kurz, beklagt nicht nur einer der ehemaligen Rektoren.
Sicher ist eine eigenständige Ausbildung von Pfarrern mit viel Geld und Aufwand verbunden. Doch wenn die Unabhängigkeit von Forschung und Lehre dem Praxisbezug eines künftigen Pfarrers im Wege stehen, dann muss über Veränderungen nachgedacht werden. Das Jubiläum mit den Erfahrungen aus dem Theologischen Seminar ist eine gute Gelegenheit dazu.
Impressionen vom Elbe-Tauffest
Impressionen vom Elbe-Kirchentag in Pirna
Festtag 100 Jahre Glaube + Heimat
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