In diesem Jahr könnte es erstmals drei Weihnachtsfeiertage geben. Und der Tag der Arbeit könnte zweimal gefeiert werden: am ersten und am zweiten Mai. Schließlich fällt der Maifeiertag mit seinen Kundgebungen auf einen Sonntag, der ohnehin ein freier Tag wäre. Damit aber der Feiertag als extra freier Tag nicht verlorengeht, soll er nachgefeiert werden. Beispielsweise gleich am Montag nach dem Sonntags-Feiertag – so bringen es zumindest einige Politiker von Linken, SPD und Grünen ins Gespräch. Sie wollen nicht länger hinnehmen, dass Arbeitnehmer in Jahren wie diesem gleich zwei gesetzliche Feiertage »einbüßen«, weil sie auf einen Sonntag fallen. Also soll ein Anspruch auf Ausgleich her, auf Nachfeiern.
So absurd der Vorschlag im ersten Moment erscheinen mag: In anderen Ländern wie Belgien, Spanien und Japan wird diese Regelung bereits praktiziert. Doch gleichzeitig mit dem Vorschlag würde in Deutschland auch wieder die Sonntagsruhe zur Diskussion stehen. Schon jetzt ist der Schutz dieses biblischen Ruhetages teilweise aufgelöst durch verkaufsoffene Sonntage – im thüringischen Suhl geschieht dies selbst am Tag der Arbeit.
Wir sollten also nicht darauf schielen, noch mehr freie Tage zu bekommen, nur weil von den neun bundeseinheitlichen gesetzlichen Feiertagen mal zwei im Jahr auf einen Sonntag fallen. Vielmehr sollten wir die bestehenden Sonn- und Feiertage zur Arbeitsruhe nutzen und auch schützen. In Zeiten von unbegrenztem Internet-Einkauf und ständiger Erreichbarkeit durch Mobilfunk eine echte Herausforderung. Bereits an dieser Stelle zeigt sich, wie es um die Heiligung des Feiertages bei uns steht. Ein dritter Weihnachtsfeiertag würde eher das Gegenteil bewirken.
Impressionen vom Elbe-Tauffest
Impressionen vom Elbe-Kirchentag in Pirna