
Der Gott, von dem die Bibel erzählt, erwählt nicht nur einzelne Menschen. Gott erwählt ein Volk. Von Israel ist hier die Rede, dem Volk, »dessen Gott der Herr ist«. Wir lesen davon, dass sie sich in Israel mit dieser Erwählung nicht immer leicht getan haben. Dass sie erinnert werden mussten an ihre Berufung, daran, wer ihr Gott ist. Wir lesen, dass es das gelobte Land nicht ohne einen langen Wüstenweg gab und die Gewissheit der Nähe Gottes nicht ohne die Erfahrung des Exils.
Aber zugleich kam Israel nicht los von seinem Gott, sehnte sich nach ihm und wusste sich als Träger großer Verheißungen: »Das Volk, das im Finstern wandelt, sieht ein großes Licht.« Israel, Gottes Volk – wir Christen werden immer Gedanken für Israel haben, eine besondere Nähe, ein besonderes Interesse an seinem Wohlergehen, das Fragen, Bedenken und Sorgen einschließt.
Aber wo immer einzelne Verse aus der Bibel zitiert werden, sollte man sich einen Augenblick Zeit nehmen für den Zusammenhang. Wenn man ihn weiterliest, klingt unser Psalm so: »Wohl dem Volk, dessen Gott der Herr ist, dem Volk, das er zum Erbe erwählt hat – Der Herr schaut vom Himmel und sieht alle Menschenkinder.« Gott hat Interesse an Menschen jenseits der Grenzen Israels. Wenn er die einen erwählt, so lässt er die anderen deshalb noch lange nicht links liegen. Im Gegenteil: In Jesus Christus gehören auch wir dazu als »Mitbürger der Heiligen und Gottes Hausgenossen«. So sammelt Gott Menschen aus allen Völkern der Erde. Die den Namen Christi tragen, zählen zu dem Volk, das sich glücklich schätzen kann, weil ihr Gott der HERR ist.
Ob damit bereits alles über den Kreis derer gesagt ist, die zu dem Volk gerufen sind, »das ER zum Erbe erwählt hat« …?
Impressionen vom Elbe-Tauffest
Impressionen vom Elbe-Kirchentag in Pirna
Festtag 100 Jahre Glaube + Heimat
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