Bereitet dem Herrn den Weg; denn siehe, der Herr kommt gewaltig.
Jesaja 40, Verse 3.10
Auf YouTube kann man sich anschauen, wie es aussieht, wenn die Mächtigen dieser Welt bei ihren Staatsbesuchen am Zielort eintreffen. Neben Fahnen und Blechblasinstrumenten sieht man vor allem Boeings und Limousinen. Gelaufen wird wenig bei diesen Ankünften und wenn doch, dann ist ein roter Teppich meist nicht weit, an dessen Seite auch gern mal jemand kniet: Soldaten mit aufgepflanztem Bajonett zum Beispiel.
Über die Geburtsverläufe in Palästina um den Beginn unserer Zeitrechnung ist mir nicht viel bekannt. Aber die grundlegenden Merkmale einer Geburt sind ja unabhängig von besonderen zeitlichen und örtlichen Gegebenheiten. Selbst wenn man berücksichtigt, dass Maria, um die es hier natürlich geht, erst 13 oder 14 Jahre alt war und ihr Kind angesichts der damaligen wirtschaftlichen Verhältnisse eher klein gewesen sein dürfte, so ändert das doch nichts daran, dass diese Geburt für beide sicher sehr anstrengend war und äußerst schmerzhaft.
Ohne Frage ist das ebenfalls eine eindrückliche Ankunft, aber sie hat nichts mit den Ritualen zu tun, wie man sie von den Mächtigen dieser Welt kennt. Ein neugeborenes Kind ist der Inbegriff von Ohnmacht. Es kann sich nicht einmal selber das Blut von seinem Köpfchen abwischen.
Der Wochenspruch für den dritten Advent bricht sich an den Geschehnissen, die wir uns in der Heiligen Nacht vergegenwärtigen. Und damit regt er uns an, über das Verhältnis von Macht und Ohnmacht nachzudenken. Er fordert uns heraus, Gottes Kraft in der Hilflosigkeit eines neugeborenen Kindes zu suchen. Und er bittet, dass wir genau diesem Gott Raum geben.
Was das heißt? Leise reden. Behutsam sein. Da Hilfe geben, wo Gott uns braucht.
Festtag 100 Jahre Glaube + Heimat
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