Vielen Dank für die starken Worte ... sehr ermunternd und aufbauend.
Bald verschwinden die letzten Zeichen des Weihnachtsfestes wieder in Kisten und Schachteln. Wie jedes Jahr wird die Krippe das letzte sein, das ich einpacke. Behutsam nehme ich Hirten und Schafe, Engel, Palme und Hirtenhund in die Hand, wickle sie in Papier und lege sie zurück in ihren Karton.
Noch einmal erinnere ich den Gesang der Engel und den Aufbruch der Hirten, höre Rufe und Lachen, Streit und Stille. Krippenspiele aus über vierzig Jahren haben ihre Spuren hinterlassen. Und dann sind auch Maria und Josef an der Reihe, sorgsam in Papier eingeschlagen, werden sie verwahrt bis zum Advent. Leer sieht es jetzt aus auf der Kommode, und staubig. Fast sieht es so aus, als wäre mit Stern, Engel und Krippe auch die Hoffnung verschwunden, dass die schlechten Nachrichten nicht das letzte Wort haben. Was wird, wenn die Angst, zu kurz zu kommen, immer mehr politische Entscheidungen bestimmt? Was wird, wenn die Zahl derer immer weiter zunimmt, die die Bibel nicht lesen und weder Gottesdienst noch Segen vermissen? Ist das, was wir in Kirchenvorständen und Synoden diskutieren, nicht bloße Selbstbeschäftigung?
Zu den Erschöpften und Enttäuschten, in Fragen und Zweifel hinein lässt Gott seinen Propheten sprechen. Am letzten Sonntag des Weihnachtsfestkreises hören wir die Verheißung, die Gottes Volk im Exil gegeben wird: »Über dir geht auf der Herr ...« Mit einem Segenswort geht die Festzeit zu Ende. Gottes leuchtendes Angesicht spiegelt sich in unseren Augen und sagt unserem Herzen: »Ich bin da. Es ist gut.« Liebevoll angesehen kehren Hoffnung und Mut zurück. Das Wort ist Segen und Sendung zugleich. Vielleicht behalte ich etwas zurück, das mich erinnert: das Kind, den Stern, einen Engel?
Festtag 100 Jahre Glaube + Heimat
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