Gott aber erweist seine Liebe zu uns darin, dass Christus für uns gestorben ist, als wir noch Sünder waren.
Römerbrief 5, Vers 8
»Bin schon hier« ruft der Igel im Märchen dem verdutzt schauenden Hasen entgegen. Wie sehr sich der Hase auch müht – immer ist der Igel vor ihm da. Dank eines Tricks, den das kurzsichtige Langohr nicht durchschaut: Frau Igel hockt am anderen Ende der Strecke als Double.
Was für den Igel gilt, trifft auf Gott erst recht zu – ganz ohne Trick und Double. Er ist immer eher da. Er hat sich zu uns gestellt und zu uns Ja gesagt, als wir noch Sünder waren. Noch bevor wir ihm unsere Liebe, unser Gutsein auch nur ansatzweise unter Beweis stellen und uns ihm als ebenbürtig erweisen konnten. Wie auch? Er wusste ja, dass das für uns ein hoffnungsloses Unterfangen wäre. Noch aussichtsloser als für den Hasen, vor dem Igel da zu sein.
Ich kann immer wieder nur staunen, wie zuvorkommend Gott uns liebt. Unser Anderssein, unsere Schwachheit, ja Verdorbenheit hat ihn nicht davon abgehalten, sich für uns aufzuopfern. Er wartet nicht und macht sich von uns abhängig, sondern schafft Tatsachen, die nicht mal er selbst rückgängig machen kann.
In Jesus Christus hat er für uns gelitten und den Tod am Kreuz auf sich genommen. Und immer wieder neu steht er da mit ausgebreiteten Armen und ist bereit, uns zu vergeben, uns aufzurichten und mit uns das Fest der Versöhnung zu feiern. Und ich? Ich laufe dieser neuen Wirklichkeit oft noch »hinterher«. Etwa wenn ich in hektische Betriebsamkeit verfalle, als müsste ich mir oder anderen noch etwas beweisen. Mein Wunsch und Gebet in dieser Passionszeit ist darum: »Jesus, ich möchte dich ganz neu in den Blick bekommen und dir in mir Raum geben, dir und deiner unbegreiflich großen Liebe.«
Festtag 100 Jahre Glaube + Heimat
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