Der Garten ruht – es kommen die dunklen Stunden
Siehe, jetzt ist die willkommene Zeit, siehe, jetzt ist der Tag des Heils! 2. Korinther 6, Vers 2
Der November ist eine trübe Zeit. Die Bäume werden kahl, die Tage werden kürzer, die Sonne kommt nicht mehr so hoch. Es nieselt, die Stimmung trübt sich ein. Vor uns liegen Volkstrauertag, Bußtag und Totensonntag. Manche mögen diese Zeit gar nicht. Sie wollen nicht ans Sterben erinnert werden.
Andere können auch dieser Zeit etwas abgewinnen, denn es ist willkommene Zeit. Endlich ist Zeit, den Schreibtisch zu ordnen, denn der Garten ruht nun.
Es ist an der Zeit, eine Kerze anzuzünden, die Freundin zu einer Flasche Wein einzuladen und sich zu entschuldigen.
Es ist willkommene Zeit, denn es wird ruhiger. Wir können sie nutzen, die trüben Tage und die dunklen Stunden.
Sieh die Gunst der Stunde! Die Korinther damals sind auf einer Esotherikwelle, Leute aus aller Herren Länder vermischen sich in der Stadt.
Wir sind jetzt kurz vorm Einkaufstrubel. Leute jeglicher Colour strömen in die Kaufhäuser; wer bestimmte Lebkuchen Weihnachten essen will, sollte sie jetzt kaufen. Aber noch ist nicht Weihnachten, nicht mal Advent. Unsere Kirchgemeinde nutzt diese Zeit, um an die Taufe zu erinnern. Wir sind getauft auf Jesu Namen, in sein Sterben und Auferstehen. Wir setzen dem Totensonntag unsern Ewigkeitssonntag entgegen. Wir erinnern daran, dass geboren werden und Sterben zum Leben gehören und dass Gott uns dabei hält. Derart getrost gehen wir auf den Friedhof und suchen in ihm den Vorhof des Friedens.
Jetzt ist die Zeit des Innehaltens. Jetzt ist die Zeit, zur Ruhe zu kommen. Jetzt ist die Zeit zu sehen, was bleibt.
Impressionen vom Elbe-Tauffest
Impressionen vom Elbe-Kirchentag in Pirna