Soll die Pflege älterer Menschen in Sachsen auch in Zukunft menschenwürdig gelingen, brauchen alle, die sie leisten, dringend mehr Unterstützung. Schon jetzt gehört der Freistaat zu den Bundesländern mit dem höchsten Altersdurchschnitt. Rund zwei Drittel der etwa 200 000 Senioren werden von Angehörigen zu Hause gepflegt, ein Drittel in Pflegeheimen. Vertraute Umgebung, vertraute Menschen sind noch immer die besten Bedingungen für Ältere, selbst wenn Heime technisch und professionell besser ausgestattet sein sollten.
Ganz abgesehen von körperlicher und seelischer Belastung können auf pflegende Angehörige jedoch finanzielle Risiken zukommen. Eine Enquete-Kommission hat jetzt unter anderem ein Wohngeld für Pflegebedürftige vorgeschlagen. Diakonie-Direktor Dietrich Bauer wertet das als Schritt in die richtige Richtung. Da ist ihm zuzustimmen. Bedeutet es doch immerhin etwas Hilfe und Absicherung. Zugleich wäre damit ein deutliches Zeichen der gesellschaftlichen Anerkennung pflegender Angehöriger gesetzt. Auch wurde eine Ersatzleistung für pflegende Angehörige ins Gespräch gebracht. Denn in die Armut dürfen sie keinesfalls abrutschen. Besonders im Osten Deutschlands verdienten viele Berufstätige zu wenig, um heute ausreichend Geld für die Pflege erübrigen zu können.
Mit Geld allein freilich ist es nicht getan. Ist es doch nur eines von vielen Problemen. Nötig sind auch professionelle Beratung, dazu intensivere Zusammenarbeit der Pflegeprofis mit den Angehörigen. Vor allem auf dem Land mit weiten Wegen und wachsendem Anteil Älterer an der sinkenden Bevölkerung könnte es besonders prekär werden. Nötig sind neue Ideen für Netze der Nachbarschaftshilfe.
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Impressionen vom Elbe-Kirchentag in Pirna