Diese Zahlen sind für die Kirchen ein Schock: Die Kirchenaustritte haben 2018 im Vergleich zu 2017 deutlich zugenommen. Der evangelischen Kirche kehrten 220 000 Menschen den Rücken, der katholischen 216 000. Das erzeugt erst einmal Katerstimmung. Der Aderlass scheint unaufhaltsam. Doch was kann man tun? Zunächst einmal sollte wohl akzeptiert werden, dass es so ist wie es ist: Glaube und Kirche sind den Menschen im heutigen Stadium der fortgeschrittenen Säkularisierung nicht mehr so wichtig. »Sie haben andere Prioritäten, sich mit Freunden treffen, sich bilden, beruflich vorankommen, die vielfältigen Freizeitangebote vom Restaurantbesuch bis zum Fernsehen genießen, die Familie«, diagnostizierte der Soziologe Detlef Pollack vor zwei Jahren. Es gebe schlicht eine schwache religiöse Nachfrage.
Dennoch könne die Kirche etwas tun. Beispielsweise sollte der Gottesdienst einladender und vor allem kürzer werden – Pollack schlägt 50, höchstens 60 Minuten vor. Und dann sollten sich die Theologinnen und Theologen darum bemühen, »wie der Glaube Luthers in unserer Zeit so umgesprochen werden kann, dass er die Menschen bewegt«. Da könnte zum Beispiel mehr von Vertrauen statt von Glauben, mehr von Zerrissenheit oder Druck gesprochen werden statt von Sünde – oder das Religiöse als Poesie des Alltags gestaltet werden: dass nicht allein das Materielle und die vorfindliche Realität zählt, sondern Möglichkeiten, Schönheiten und Hoffnungen aufscheinen.
Und dann sollte die Ökumene intensiviert werden. Katholiken und Evangelische sitzen im gleichen Boot. Es würde Sinn machen, sich enger zusammenzuschließen – zumal die vermeintlich trennenden Unterschiede nach außen kaum vermittelbar sind.
Strittiges Fach
Der Religionsunterricht steht nicht nur in Sachsen unter Druck. Weniger Nachfrage, Lehrermangel, abnehmende Kirchenmitgliederzahlen stellen das Fach in Frage. Welche Zukunft hat es? Mehr lesen Sie im Digital-Abo- Mitarbeiter/innen (m/w/d) Ökumenische Sozialstation Leipzig
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