Gott erkannte uns – wen erkennen wir?
»Christus spricht: Was ihr getan habt einem unter diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan.« Matthäus 25, Vers 40Was ihr getan habt … Oder nicht! Das ist die Frage. Da ist die Mutter, der Vater oder der Bruder – angeschlossen an lebenserhaltende Geräte im Krankenhaus. Ein Entschluss muss gefasst werden: Abschalten oder nicht? Die Ärzte halten sich bedeckt. Geben nur vage Aussichten. Wie man sich auch entscheidet, die Wackersteine in der Magengrube sind gewiss. Die Verantwortung ist zu groß. Trotzdem ermutigt der Krankenhausseelsorger: »Egal wie das Votum ausfällt – in unserer Zuwendung anderen Menschen gegenüber finden wir den Trost, den Gott uns verspricht. Nutzen Sie die Stunden, die Ihnen mit Ihren Lieben noch bleiben, seien Sie froh über jeden Augenblick … und, erinnern Sie sich in Dankbarkeit an die Zeit, die Sie mit ihnen erleben durften.«
Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern (oder Schwestern) ... Das Bibelwort gilt natürlich nicht nur für unsere nächsten Angehörigen. Da ist die verwirrte Frau in Berlin an der Haltestelle: Steige ich aus dem vorüberfahrenden Bus und laufe zurück? Vielleicht hat sie nur einen Zuhörer gebraucht …
Außerdem gibt es den Fremden in Hollywood, der reglos auf dem Bordstein liegt: Der Sprache unkundig, zögere ich, der Tourist. Was ist zu tun? Mit den Regeln nicht vertraut, fühle ich mich heillos überfordert! Nach den endlosen Minuten einer Runde ums Karree ist die Erleichterung groß, den Mann schwankend davontrotten zu sehen.
Achtsamkeit ist der erste und entscheidende Schritt. Der barmherzige Samariter wandte sich nicht ab von dem, der unter die Räuber fiel und erkannte, was notwendig war … Gott erkannte uns … Wen erkennen wir?
Festtag 100 Jahre Glaube + Heimat
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