Auf die Knie gehen
Wir liegen vor dir mit unserem Gebet und vertrauen nicht auf unsere Gerechtigkeit, sondern auf deine große Barmherzigkeit. Daniel 9,18Ist das nicht ein wenig übertrieben? Gebet, gut und schön. Aber »niederwerfen« ist nicht unsere Sache. Wir sind selbstkritische, aber doch aufrechte Christen und reden eher davon, dass wir vor Gott stehen! Und doch: Es gibt Dinge im Leben, die zwingen uns in die Knie: Krankheiten, familiäre Probleme, eigene Schuld oder auch das Mit-Leiden an Nöten dieser Welt. Dann sehnen wir uns nach Gerechtigkeit und fordern Gottes Handeln ein. Wir fragen danach, warum wir betroffen sind und müssen erkennen, dass es nicht um Gerechtigkeit und Strafe geht, sondern oftmals um unser Handeln und unsere Beziehung zu Gott. Bei Daniel waren es die Verfehlungen eines ganzen Volkes samt seiner Regierenden, die ihn zu diesem Bußgebet trieben, zur Sehnsucht nach dem Eingreifen Gottes.
Die Erkenntnis, dass die eigenen Mechanismen nicht mehr greifen, die menschlichen Möglichkeiten erschöpft sind, kann auch bei uns zu einer Neubesinnung auf Gottes Barmherzigkeit führen. Nicht immer muss ich dabei erst zum Liegen kommen. Wenn mir ein wacher Geist geschenkt wird oder ich Menschen an meiner Seite habe, die mir Hilfestellung geben, kann das Gebet eher beginnen. Vielleicht als Beichtgebet in einem Gottesdienst, in der Gemeinschaft eines Frauen-, Männer- oder Hauskreises, bei einer Rüstzeit oder auch allein, beim Pilgern, Joggen, einsam in einer Kirchenbank. Und wenn ich mag, kann ich dazu auch auf die Knie gehen, die äußere Haltung kann meinem Inneren Ausdruck verleihen. Hauptsache, ich erinnere mich: Gott ist barmherzig! Denn das spielt nicht erst am Ende unseres Lebens eine Rolle, sondern will unser Leben jetzt erleichtern und erneuern!
Festtag 100 Jahre Glaube + Heimat
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