Lebendige Hoffnung statt Phrasen des Kirchenjargons
Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns nach seiner großen Barmherzigkeit wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten. 1. Petr. 1,3Ausleger dieser und der folgenden Zeilen meinen, dass sie dem frühen christlichen Gottesdienst entstammen. Ein römischer Statthalter berichtet, dass sich Christen sonntags treffen und »ihrem Gott Christus Lieder singen«. Es hat sich bald eine religiöse Sprache entwickelt, mit der man sich der Inhalte des neuen Glaubens vergewissern und in ihm zusammenfinden konnte. Es sind Begriffe, die wir noch heute benutzen: Auferstehung, Wiedergeburt, Seligkeit, Gnade, Rettung, Heil und Halleluja – Worte oder Chiffren, die für Insider tiefe Bedeutung haben. Liturgie, Predigt und Gebetssprache sind von ihnen durchzogen und gläubige Menschen wissen, was gemeint ist. Diese kirchliche Binnensprache ist so etwas, wie unsere zweite Haut.
Sobald wir jedoch »Rechenschaft geben sollen über die Hoffnung, die in uns ist« (1. Petrus 3,15) und zwar durchaus gutwilligen religiösen Abstinenzlern gegenüber, geraten wir mit unseren religiösen Floskeln schnell ins Schwimmen. Dass nur immer ein rotes Lämpchen anginge, wenn wir uns in Phrasen des Kirchenjargons bewegen! Verständlich von Gott reden und kommunikative Brücken schlagen, sind große Herausforderungen. Eigene Erfahrung in authentische Sprache kleiden und »unreligiös« von Glauben, Gott und Offenbarung zu sprechen, darin sah schon Bonhoeffer eine Zukunftsaufgabe der Kirche. Reden ist nicht alles. An Jesus orientierten Werten gibt der lebensnahe 1. Petrusbrief in seiner Weitherzigkeit allemal den Vorzug und unser Lebensbeispiel, in Wort wie Tat, wird nicht ohne Wirkung bleiben.
Festtag 100 Jahre Glaube + Heimat
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