Scheidung: Wenn eine Ehe scheitert, hinterlässt das bei den Beteiligten oft tiefe Verletzungen. Wie kann ein neues Leben gelingen? Und was hilft, wenn man das Gefühl hat, an den eigenen Wertvorstellungen gescheitert zu sein? Eine Trennungsgeschichte.
»Emotionales Erdbeben«: Wenn eine Ehe zerbricht, muss auch ein Umgang mit dem Scheitern und mit Verletzungen gefunden werden. ©
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Die Nacht war wieder einmal kurz für Steffen Boger (Name geändert). Um halb fünf ist der 58-Jährige aufgestanden, nachdem er sich lange im Bett hin und her gewälzt hat. Schließlich setzte er sich an seinen Schreibtisch, griff nach einem Blatt und fing an, sich Notizen zu machen. Um die Gedanken zu ordnen und Struktur in die vergangenen Monate und Jahre zu bringen, wie er sagt. Zweieinhalb Jahre ist es her, dass sich der zweifache Familienvater von seiner Frau getrennt hat. Doch die Erinnerungen sind noch frisch, rauben ihm nach wie vor den Schlaf. »Es war eine extrem schmerzhafte Zeit, mit vielen emotionalen Brüchen und Verletzungen«, sagt Steffen Boger. Hinter ihm liegen Monate des inneren Aufruhrs, der gegenseitigen Vorwürfe und zähen rechtlichen Auseinandersetzungen. Di