Lutz Rathenow versucht in seinem neuen Gedichtband »Maskierungszärtlichkeit«, die Leichtigkeit des Seins zu vermitteln
Mal keine Texte verlegen zu müssen, nicht besprochen und eingeladen zu werden sei auch ein Hauch von Freiheit, »und wenn mir ein geniales Gedicht einfallen sollte, werde ich es in meiner Freizeit auch aufschreiben können«, sagte Lutz Rathenow 2011, nachdem er Sächsischer Beauftragter zur Aufarbeitung der SED-Diktatur geworden war, in der Frankfurter Allgemeinen. Letztes Jahr beendete er seine Tätigkeit – und Ende November erschien sein erster Lyrikband als Pensionär: »Maskierungszärtlichkeit. Dresdner Gedichte«. Für Rathenow sind diese Gedichte ein Neustart in die Literatur. In seiner angenehmen Ungefälligkeit und seiner unterentwickelten »Ostalgie Neigung« gehört er zu den interessantesten Erscheinungen des ehemaligen ostdeutschen Literaturspektrums. Er verfügt üb