Mit Ohr und Seele hören
»Heute, wenn ihr seine Stimme hören werdet, so verstockt euer Herz nicht.« Hebräer 3, Vers 15
In meiner Sprüchesammlung steht auf einer Karte eine Weisheit von Martin Buber: »Die Ohren waren ihm auf das Innigste mit der Seele verbunden, so dass er keinen Laut nur mit den Ohren allein aufnahm, sondern zugleich auch mit der Seele.« Oft habe ich das schon gelesen und mir gewünscht, so intensiv hören zu können. »Wer Ohren hat zu hören, der höre!«, sagt Jesus. Wenn ich vieles überhöre, betrifft das nicht die Akustik. Es berührt meine Seele kaum. Warum?
Einerseits weil viel lautes Gerede der Stille wenig Raum lässt. Aber wir müssen stille sein, damit Gottes Worte Gehör finden. Andererseits: Im Stimmengewirr türmen sich Mengen an Wortmüll auf. Hässliche Reden. Verurteilung. Vereinnahmung. Verrat. Die Ohren schalten auf Durchzug. Die Seele bleibt außen vor. Das Herz hat geschlossen.
Doch Gott meldet sich. Problem: Er kündigt seine Rede nicht an wie der Sprecher die Nachrichten im Radio. Wie trenne ich Gottes Wort und Willen von dem, was auf mich einredet und was ich mir einrede? Ich kann nur darum bitten, dass mich seine Stimme erreicht. Mit Ohr und Seele zu hören, fordert heraus. Wenn es gelingt, fühlt es sich wunderbar an.
Auch diese gute Erfahrung durfte ich machen. Ich bete: »Herr, lass mich deine Stimme heraushören aus all den Reden von Ansagern und Werbefritzen, von Schmeichlern und Scharfmachern, Sprechern und Schreiern, Lobhudlern und Langweilern, Diskutierern und Diktatoren, von Meinungsmachern und Nachbarn. Aus all dem Geschwätz, dem lauten und leeren und sinnlosen und endlosen Gerede lass mich deine sanfte und eindrückliche Stimme heraushören, Herr.« (Lothar Zenetti)
Impressionen vom Elbe-Tauffest
Impressionen vom Elbe-Kirchentag in Pirna
Festtag 100 Jahre Glaube + Heimat
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