Zukunft: Nach Bekanntgabe der neuen Mitgliederzahlen der evangelischen Kirche wird nun nach den Gründen für die hohen Austrittszahlen gesucht. Kann dem Abwärtstrend etwas entgegengesetzt werden? Etwa die Stärkung der Aktivitäten zur Taufe oder persönlichere Seelsorge und Rituale?
Mitgliederverlust: Die Evangelische Kirche in Deutschland meldete am 7. März rund 575 000 weniger Mitglieder für das vergangene Jahr. Die katholische Kirche will ihre neue Mitgliederstatistik erst in einigen Wochen veröffentlichen. ©
epd-Grafik/Oliver Hauptstock; Quelle: DBK; EKD
Seit vergangene Woche die neue Mitgliederstatistik der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) bekannt gegeben wurde, ist klar: Der Mitgliederschwund geht dramatisch weiter. Im Jahr 2022 verlor die evangelische Kirche rund 575 000 Mitglieder. Demnach sind noch rund 19,1 Millionen Deutsche evangelisch, was ein Anteil von 22,7 Prozent an der Bevölkerung ist. Dieser Mitgliederverlust entspricht einem Rückgang von 2,9 Prozent – ein neuer Rekordwert.
Grund für die starken Verluste sind der EKD zufolge vor allem Kirchenaustritte und Sterbefälle. In diesem Jahr übertraf die Zahl der Kirchenaustritte erstmals die Zahl der Sterbefälle. 380 000 Menschen traten aus der Kirche aus, 100 000 und damit gut 35,7 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Zahl der Sterbefälle blieb mit