Kirche und Gewerkschaft: Der Verband kirchlicher Mitarbeiter ist die große »Gewerkschaft« in der Landeskirche. Doch Arbeitskampf und Streik sind in der Kirche nicht erlaubt. Was also ist zu tun, wenn es brodelt, so wie jetzt?
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Arbeits- statt Verhandlungstisch: Thomas Thiel ist Hausmeister und Verwaltungsmitarbeiter der Bethlehemgemeinde Leipzig. Der Vorsitzende des Verbands kirchlicher Mitarbeiter sitzt mehrmals im Jahr am Verhandlungstisch. © Winkler
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Im Herbst 2021 protestierten Erzieher während der Tagung der Landessynode in Dresden für bessere Bezahlung und Arbeitsrechtsregelungen. © Naumann
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ARK-Dienstnehmer-Vertreter (v. l.): Ludwig Lehmann, Birgit Schwertfeger, Thomas Thiel, Stephan Däßler, Birgit Tschainer, Thomas Neumeister © EVLKS
Streik, das gibt es in der Kirche nicht. Während im Öffentlichen Dienst und bei der Bahn für höhere Löhne die Arbeit niedergelegt und der Arbeitskampf angesichts hoher Inflation auch in anderen Bereichen erbittert geführt wird, ist es in der Kirche scheinbar still. Die Dienstgemeinschaft ist »zu vertrauensvoller Zusammenarbeit verpflichtet«, heißt es zu Beginn des Landeskirchlichen Mitarbeitergesetzes. Doch auch hinter den kirchlichen Kulissen wird vehement verhandelt. Und nach der jüngsten Entscheidung der Landessynode über die Angleichung der Pfarrerbesoldung an die der Beamten im Freistaat ist der Unmut in der Gewerkschaft groß.
Zum Beispiel bei Thomas Thiel. Der 59-jährige Hausmeister und Verwaltungsmitarbeiter aus Leipzig ist Vorsitzender des