»Erntedank im Kleinformat«
»Aller Augen warten auf dich, und du gibst ihnen ihre Speise zur rechten Zeit.« Psalm 145, Vers 15Abwarten können. Mit großen Augen gespannt sein. Sich vorfreuen. Bis zu jenem Augenblick, da einem die Augen übergehen. Weil’s endlich soweit ist. Vielleicht zeigen nur Kinder an wie das geht!?
Gastronomen erzählen, die Gäste hätten keine Zeit. Ein Restaurant wird leider oft dann »gut« genannt, wenn’s dort schnell geht. Wie liebevoll eine Mahlzeit zubereitet und angerichtet worden ist, scheint kaum staunender Blicke wert. Besteck nehmen, essen und fix weiter. Dass zu Hause die ganze Familie am Tisch sitzt, geschieht vielerorts selten. Und der gemeinsame Beginn der Mahlzeit mit dem Tischgebet scheint flächendeckend unüblich zu sein. Dabei bringt uns doch das Gebet mit dem Geber der guten Gaben in Verbindung. Gott öffnet seine wohltuende Hand, und alles, was lebt, wird davon satt. Der König David singt sein Lied auf diese Güte. Niemand soll darben geschweige denn hungern. Gott will das nicht. Er gibt Speise zur rechten Zeit. Seine Hand drauf, dass der Tisch gedeckt werden kann.
Danke ihm und denen, die dafür sorgen, dass der Lockruf ertönt: »Essen ist fertig!« Doch dann nichts überstürzen. Es bekommt Körper und Seele nicht. Was sollten wir tun? Während des Wartens der Vorfreude Platz machen. Denn es ist nicht selbstverständlich, dass wir zu essen und zu trinken haben. Und auch nicht selbstredend klar, ernten zu dürfen. Wir sind in unserem Land außergewöhnlich Gesegnete. Darum bei Tisch oder mit Apfel auf der Gartenbank sich nicht von dem gefangennehmen lassen, was als Nächstes ansteht. Sondern alles bewusst von Gott her empfangen. Jedes Tischgebet ist »Erntedank im Kleinformat«. Sowie eine Gedächtnisstütze. Gott gibt, wir empfangen. Wie wunderbar.
Teilnehmer: 60
Impressionen vom Elbe-Tauffest
Impressionen vom Elbe-Kirchentag in Pirna
Festtag 100 Jahre Glaube + Heimat
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