Was für ein Lebenswerk: Zwei Dutzend DDR-Neubaukirchen hat Eberhard Burger mit errichtet, für den Dom St. Marien zu Wurzen gekämpft und zur Krönung als Baudirektor die Dresdner Frauenkirche wiederbelebt. – Eine Mammutaufgabe, die Burger trotz zahlreicher Anfeindungen aus dem Lager selbsternannter Traditionalisten meisterte. Auch dank Haltung und Glaube. Er blieb, und erlebte vor 20 Jahren die feierliche Wiedereinweihung mit. Aber wie war das damals? Wir besuchten den großen Baumeister im Dresdner Pflegeheim, in dem er seit drei Monaten lebt, und hielten gemeinsam Rückschau.
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Eberhard Burger 1997 vor einer historischen Ansicht von Frauenkirche und Neumarkt. © Steffen Giersch
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SONNTAG-Redakteur Torsten Hilscher (56) beim Gespräch mit Burger (81). © Steffen Giersch
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Das Bild schenkte ihm ein Freund; es hängt über seinem Bett. © Steffen Giersch
DER SONNTAG: Wenn Sie heute auf das fertige Bauwerk Frauenkirche schauen: Sind Sie mit dem erwachsenen Kind zufrieden – oder hatten Sie ganz andere Vorstellungen?
Burger: Nein, wir hatten nie andere Vorstelllungen als das, was nun geworden ist. Es gab zwar immer mal wieder Vorschläge für gewisse Veränderungen … Aber dass wir originalgetreu im Bähr’schen Sinne die Frauenkirche wiederaufbauen, das habe ich von Anfang an verfolgt und auch verteidigt gegenüber allen anderen Einflüssen und Vorschlägen. So kann ich mir gar nicht vorstellen, dass zum Beispiel die Innenraumgestaltung anders, etwa modern gemacht worden wäre. Es ist eine Einheit, die Frauenkirche!
George Bähr, der ja kein Architekt, sondern Baumei