In Dresden sollen bisher weniger bekannte Unrechtsorte aus der NS-Zeit dauerhaft sichtbar gemacht werden. Dazu sind am Freitag die Siegerentwürfe des Ideenwettbewerbs „Gedenkareal Dresdner Norden“ vorgestellt worden. Auf Platz eins wählte die Jury den Entwurf „Mnemo (rpt. Mnemo) Dresden“ der Projektgruppe Wandel Lorch Götze Wach GmbH aus Frankfurt am Main. Die abstrakten Skulpturen – sogenannte Splitter – an früheren NS-Orten wie dem Zwangsarbeiterlager Hellerberge, dem Alten Leipziger Bahnhof und den Kasernen am Festspielareal Hellerau hätten überzeugt, sagte Juryvorsitzender Andreas Wohlfarth in Dresden.
Der Stadtrat werde nach der Sommerpause darüber beraten. Die Kosten bezifferte Wohlfarth auf rund 1,2 Millionen Euro. Vorgesehen sei außer zwölf „Splitter“-Skulpturen mit Informationen auch eine sogenannte „schwebende Dachterrasse“ auf dem Alten Leipziger Bahnhof, wo zwischen 1942 und 1944 die Deportationen von Jüdinnen und Juden begannen.
Eine besondere Herausforderung sei es gewesen, die teilweise weit auseinanderliegenden Orte im Dresdner Norden zusammenzuführen, hieß es weiter. Zur Sieger-Projektgruppe gehören die Architekten Andrea Wandel, Wolfgang Lorch, Florian Götze und Thomas Wach sowie der Künstler Jochem Hendricks.
Dresdens Kulturbürgermeisterin Annekatrin Klepsch (Linke) hofft mit Blick auf den 80. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkrieges im Jahr 2025 auf eine zügige Umsetzung des Siegerentwurfs. Für den Beginn des Vorhabens stelle Sachsen Fördermittel aus dem Vermögen der Parteien- und Massenorganisationen in der ehemaligen DDR bereit.
Festtag 100 Jahre Glaube + Heimat
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