Gute Leitung in Mode
Gemeinde und Leitung: In Burgstädt wird nach besserer Leitungsfähigkeit gesucht. Eine Teilnahme am bevorstehenden Willow Creek Leitungskongress in Leipzig soll in die Gemeinde und die Stadt ausstrahlen.Im Modehaus »Storl en vogue« in Burgstädt hängen die Sommerkollektionen unzähliger Modemarken, teilweise auch eigene Kreationen. Ein Team freundlicher Verkäuferinnen erfüllt den Kunden viele Wünsche, was sich auch in den Gesichtern derjenigen widerspiegelt, die mit gut gefüllten Einkaufstaschen das Geschäft verlassen.
Cornelia Scheibe führt ihr Geschäft am Markt seit 20 Jahren. Und Kundenzufriedenheit ist für sie ein ebenso hohes Gut wie die Zufriedenheit des Teams. »Ein guter Umgang mit den Mitarbeitenden«, sagt Cornelia Scheibe, »aber auch der Mitarbeitenden mit den Kunden, das ist mir wichtig.« Sie kennt auch andere Situationen, etwa die Verhandlungen mit Vertretern mancher großer Modelabels. »Da muss ich untertänig und dankbar sein, überhaupt etwas zu bekommen«, erzählt sie und fragt sich: »Will ich das noch?«
Die Christin legt an ihre Führungsqualitäten nicht nur wirtschaftliche Maßstäbe, sondern auch christliche. Dabei hilft ihr auch Sandro Göpfert. Der Pfarrer der Kirchgemeinde Burgstädt hatte sie 2018 für den christlichen Willow-Creek-Leitungskongress (siehe unten) in Dortmund gewinnen können und sie fuhr mit einigen anderen aus der Gemeinde und tausenden weiteren Christen in die Westfalenhalle. »Wir waren in Fahrgemeinschaften wie eine Familie unterwegs«, schwärmt sie von der Verbundenheit innerhalb der Gemeinde. Und die Vorträge hätten die Geschäftsführerin sowohl vom »Business« her angesprochen als auch vom Glauben.
Seit der Ankunft von Sandro Göpfert als Pfarrer in Burgstädt ist die Kirchgemeinde eine Willow-Partnergemeinde – eine von etwa fünf in Sachsen. Das kostet zwar, soll aber der besseren Vernetzung dienen und bringt Ermäßigungen auf die Kongresstickets, die ihren Preis haben. Vor allem aber helfe es bei der Stärkung von Leitern, sagt der 42-Jährige, der die Verbindung von Kirche und Gemeinde mit Leitung und Management spannend und wichtig findet. Als Pfarramtsleiter sei er immerhin für 16 hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verantwortlich, im Schwesterkirchverhältnis sogar für etwa 50.
Andererseits geht es ihm um Beteiligung der Gemeinde und gabenorientiertes Arbeiten. »Wir haben in der Gemeinde 18 Arbeitsbereiche mit einem jeweiligen Bereichsleiter. Da ist immer die Frage, wie man die Leute für die Bereiche entdeckt«, sagt der Theologe.
Dass sich im Jugendbereich wieder junge Leute für Leitungsaufgaben gefunden haben, schreibt der Pfarrer auch den Willow-Jugendkongressen zu. Er sei mit einer Gruppe von Jugendlichen zu einem Kongress gewesen und in der Folge hätten manche dann auch Leitung übernommen. »Willow kann Mut machen, neu aufzubrechen«, meint Sandro Göpfert. Die Junge Gemeinde leitet jetzt der Sohn von Esther Uhlich. »Er hat sich beim Kongress viele Inspirationen und Kontakte geholt«, so die Mutter. Sie arbeitet in der Pfarramtsverwaltung und war auf den Kongressen auch von der Lobpreis-Zeit beeindruckt.
Sie alle werden mit einer Gruppe von etwa 35 Leuten aus der Region Burgstädt zum Willow-Creek-Leitungskongress fahren, der vom 25. bis 27. August in Leipzig stattfindet. Die meisten Teilnehmer kommen immer noch aus den Landeskirchen, sagt Sandro Göpfert, der schon zu seinem 13. Willow-Kongress fährt. Aber die Vielfalt über konfessionelle Grenzen hinweg sei ein großer Vorteil des Treffens.
Die Landeskirche unterstützt übrigens finanziell die Teilnahme am Kongress, denn er biete »eine gute Gelegenheit für eine ökumenische, deutschlandweite und auch internationale geballte Lerngemeinschaft in Sachen Gemeindeentwicklung«, sagt Manja Erler, Referentin für Gemeindeaufbau im Landeskirchenamt.
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