
Die Katholische Akademie im Bistum Dresden-Meißen lädt nun auch Vertreter der sächsischen Opposition auf das »Sachsensofa« ein. Am 8. Mai werde bei der Gesprächreihe der Vorsitzende der Linken-Fraktion im Sächsischen Landtag, Ricco Gebhardt, erwartet, teilte das Bistum am Donnerstag in Dresden mit. Die Akademie regierte damit auf Kritik an der Besetzung der öffentlich geförderten Veranstaltungsreihe. Zunächst sollten nur Vertreter von CDU und SPD auf dem Sofa Platz nehmen.
Gebhardt werde in Rochlitz (Landkreis Mittelsachsen) unter der Überschrift »Wie viel Kirche braucht das Land?« mit dem Leiter des Katholischen Büros Sachsen, Daniel Frank, diskutieren. Unter anderem gehe es um die Beziehungen von Kirche und Staat sowie um die Notwendigkeit von Orientierung in gesellschaftlichen Veränderungsprozessen.
Die Katholische Akademie hatte die neue Gesprächsreihe am Montag vorgestellt. Sie soll vor der Landtagswahl im September den gesellschaftlichen Austausch aus christlicher Perspektive fördern. Die sieben Abendveranstaltungen finden den Angaben zufolge allesamt in sächsischen Kommunen mit weniger als 5.000 Einwohnern statt. Flankiert werden die Sofagespräche von der Veranstaltungsreihe »Demokratie ist...?« in den nächstgelegenen größeren Städten Freiberg, Plauen, Riesa, Zittau und Zwickau.
Zur Erweiterung des Angebotes erklärte der Direktor der Katholischen Akademie im Bistum Dresden-Meißen, Thomas Arnold: »Wir nehmen Feedback und Kritik an unserer Arbeit sehr ernst. Im Zuge der Vorstellung der Sachsensofa-Reihe wurde klar, dass ein noch breiteres Spektrum an Standpunkten und Meinungen notwendig und für die gesellschaftliche Debatte nützlich ist.«
Die Katholische Akademie werde zudem prüfen, inwiefern weitere Orte die bisherige »Sachsensofa«-Reihe ergänzen, hieß es. »Dabei wollen wir noch deutlicher darauf achten, dass kontroverse Positionen schon auf dem Sofa deutlich werden«, erklärte Arnold. Vorbereitet werde zudem eine Veranstaltung zu sozial-karitativen Fragen, zu der die Spitzenkandidatinnen und -kandidaten aller im Landtag vertretenen Parteien eingeladen werden sollen.
Im Mittelpunkt des Projekts steht ein Möbelstück - gestaltet im Design des sächsischen Wappens. Unter den prominenten Gästen sind beispielsweise der Fernsehjournalist Jörg Schönenborn, der frühere Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) oder die ehemalige Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD).
Den Auftakt der Reihe bildet am 17. Januar eine Veranstaltung mit Sachsens früherem Ministerpräsidenten Georg Milbradt und Ex-Landesinnenminister Heinz Eggert (beide CDU) in Seifhennersdorf (Landkreis Görlitz). Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) und der katholische Dresdner Bischof Heinrich Timmerevers diskutieren auf dem Sofa am 19. Februar im mittelsächsischen Bobritzsch-Hilbersdorf miteinander.