Die Landessynode widmete sich auch dem Thema des sexuellen Missbrauchs in der evangelischen Kirche. Bei der Vorstellung des Tätigkeitsberichtes des Landeskirchenamtes wurde auf die Arbeit der Gleichstellungsbeauftragten Kathrin Wallrabe verwiesen, die seit 2010 auch die Aufgabe der Beauftragten für Missbrauchsfälle und deren Prävention wahrnimmt. »Uns sind seit dem 2. Weltkrieg Fälle im mittleren zweistelligen Bereich gemeldet worden, wobei nicht alle Fälle in Sachsen angesiedelt sind und nur wenige sich im strafrechtlich relevanten Bereich bewegten«, sagte Landeskirchenamtspräsident Dr. Johannes Kimme auf Nachfrage einer Synodalin. Er versicherte: »Wir arbeiten intensiv an der Aufklärung und haben ein umfangreiches Präventionsprogramm auf den Weg gebracht.« Hingewiesen wurde darauf, dass jeder Kirchenbezirk eine Person benennen und ausbilden soll, die für Aufarbeitung und Prävention von Missbrauchsfällen zuständig ist. Vorgestellt wurde ebenfalls Pfarrerin Ulrike Franke als Ansprechpartnerin für seelsorgerliche Fragen in diesem Bereich.
Der Synodale Leonhardt Krause verwies in seinem Bericht von der EKD-Synode darauf, dass die EKD dem Thema höchste Priorität einräumt und einen »11-Punkte-Plan zur Verantwortung und Aufarbeitung bei sexualisierter Gewalt in der evangelischen Kirche« verabschiedet hat. Darin heißt es u.a.: »Betroffene sind zu beteiligen.« Außerdem wurde eine Dunkelfeldstudie angekündigt, die das sogenannte Dunkelfeld sexualisierter Gewalt in der evangelischen Kirche und Diakonie ausleuchten soll. Auch soll eine unabhänige zentrale Ansprechstelle der EKD eingerichtet werden. Diesbezüglich bekräftigte Krause die zentrale Aufforderung an alle Betroffenen und diejenigen, die von einem Missbrauch Kenntnis bekommen: »Bitte meldet euch!«
Festtag 100 Jahre Glaube + Heimat
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