Sächsische Pfarrerin kandidiert als Bischöfin
Die Plauener Superintendentin Ulrike Weyer ist eine von drei Kandidaten für das bischöfliche Amt in der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland
Die Superintendentin des Kirchenbezirks Plauen, Ulrike Weyer, steht für das Amt des Landesbischofs der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) zur Wahl. Die 45-jährige Theologin leitet seit 2015 die vogtländische Ephorie und war vorher zehn Jahre Pfarrerin im Kirchspiel Sornzig (Kirchenbezirk Leisnig-Oschatz). Wie die Pressestelle der EKM mitteilte, sind neben ihr für das bischöfliche Amt vorgeschlagen der Direktor der Evangelischen Akademie Sachsen-Anhalt, Friedrich Kramer, aus Lutherstadt Wittenberg und Pfarrer Karsten Müller aus Halle. Die Bischofswahl steht auf der Tagesordnung der Landessynode vom 9. bis 11. Mai in Kloster Drübeck im Harz. Die Wahl ist notwendig geworden, weil die Amtszeit von Landesbischöfin Ilse Junkermann endet und der Landeskirchenrat einer Verlängerung bis zur Pensionierung nicht zugestimmt hatte.
Ulrike Weyer hat sich erst mit 18 Jahren taufen lassen und diesen Weg und Zugang zum Glauben über eine Freundin gefunden, wie sie sagt. Die Plauener Superintendentin Ulrike Weyer wurde am 30. April 1973 in Dresden geboren, wuchs in der Elbestadt auf und schloss die Polytechnische Oberschule im Jahr 1989 ab. Nach der Wende fing sie zunächst eine Ausbildung zum »Wirtschaftskaufmann« an, wie es damals auch für Frauen noch hieß, ging dann aber auf ein Wirtschaftsgymnasium. Durch besagte Freundin an den Glauben herangeführt studierte sie von 1993 bis 2001 Evangelische Theologie in Halle und Leipzig. Ihr Vikariat absolvierte sie an der Leipziger Nikolaikirche bei dem 2014 gestorbenen Nikolaikirchenpfarrer Christian Führer, wo sie sich auch mit politischen Botschaften auseinandergesetzt habe.
Ihre erste Pfarrstelle lag in Nordsachsen, wo sie nach eigenen Angaben zuständig war für sechs Kirchgemeinden und 37 Dörfer. Ab 2004 war sie als Pfarrerin im Kirchspiel Sornzig im Kirchenbezirk Leisnig-Oschatz tätig. Dort habe sie umfangreiche Erfahrungen als Pfarrerin im ländlichen Raum gesammelt. Seit 2015 ist sie Superintendentin im Kirchenbezirk Plauen und Inhaberin der Pfarrstelle der St. Johanniskirchgemeinde Plauen. Weyer ist verheiratet und hat einen Sohn.
Die 45-Jährige spricht von »einer hohen Ehre«, als Kandidatin für das Amt der Landesbischöfin der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) angefragt zu werden. »Dieses Amt hat eine große geistliche Dimension für mich«, sagte Weyer dem Evangelischen Pressedienst (epd). Daher sei es für sie vor allem eine geistliche Frage gewesen. Sie habe längere Zeit darüber nachgedacht, »um ein inneres Ja zu finden« und sei nun bereit.
Am 27. April gibt es in der Marktkirche in Halle (Saale) von 14 bis 16.30 Uhr eine öffentliche Veranstaltung mit den Kandidierenden. Sie werden jeweils einen kurzen Vortrag halten und dann auf zuvor gesammelte Fragen aus dem Publikum eingehen.
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