Ostern trotzt der Angst
Der traditionelle Jugendgottesdienst in Witzschdorf zum Thema Angst findet im Fernsehen statt
Der Gründonnerstag sollte in diesem Jahr in Witzschdorf so ablaufen wie in den vergangenen Jahren: Es hätte einen Jugendgottesdienst samt Anspiel gegeben, beim gemeinsamen Abendmal hätten sich die jüngeren und älteren Besucher Brot und Wein gegenseitig gereicht mit den Worten »Jesu Leib für dich gegeben« und »Jesu Blut für dich vergossen«. Die Besucher wären im Anschluss noch in der Kirche geblieben zu Gespräch und Beisammensein. Ganz bestimmt wäre dann auch über das Anspiel beim Jugendgottesdienst gesprochen worden. Es wäre wieder diese ganz besondere Gründonnerstagstimmung eingekehrt, an diesem besonderen Abend mit der Gewissheit des nahen Karfreitags.
Dieses Jahr ist es nicht so. Der Jugendgottesdienst findet nicht statt, er ist schon vor drei Wochen abgesagt worden. Kein gemeinsames Abendmahl, kein Anspiel – und gerade in diesem Jahr hätte es den fast prophetischen Titel »Angst(frei)?« getragen. »Als das Konzept im Januar entstand, dachten wir an Beispiele für Ängste. Aus einem sicheren Abstand wollten wir dieses Thema für Jugendliche anpacken«, erzählte Pfarrer Uwe Büttner und Autor Torsten Wohmann ergänzte: »Nie im Leben hatten wir daran gedacht, dass die Angst so real werden kann und das ganze Land lahm legt!« Und jetzt ist sie zum Greifen nah und so wirklich.
Doch die Macher des Jugendgottesdienstes in Witzschdorf wollten es nicht mit der Absage enden lassen. Sie suchten und fanden Rat und Hilfe. Jetzt wird es den Jugendgottesdienst aus Witzschdorf doch geben, aber ganz anders als alles, was bisher in dem Kirchlein des kleinen Erzgebirgsdorfs zu erleben war: via Fernsehen. »Wir wollen damit vor allem ein Zeichen der Zuversicht und Hoffnung setzen, gerade zu Ostern und gerade auch in dieser Zeit«, sagt Uwe Büttner.
Stefan Macher, der Vorsitzende des CVJM Lichtblick Niederlauterstein hatte den Kontakt zwischen der Kirchgemeinde und dem Mittel Erzgebirgs Fernsehen (MEF) hergestellt. Und das Lokalfernsehen rückte gleich mit zwei Fernsehleuten an. Geschäftsführer Frank Langer und Redakteurin Nicole Fugmann-Müller machten Aufnahmen vom Ablauf des Gottesdienstes und der Predigt von Uwe Büttner. Sie nahmen auch auf, wie der Pfarrer durch eine Tür auf der Bühne ging, das Gleichnis mit der Tür aus dem Johannesevangelium aufnehmend: »Ich bin die Tür; wenn jemand durch mich hineingeht, wird er selig werden und wird ein- und ausgehen und Weide finden.«
Die Spieler sprachen ihre Texte in ihre Handys, es sollte alles gemischt werden mit der Zeremonie des Jugendgottesdienstes. Dann mussten die Texte noch einmal eingelesen werden, das geschah in der Kirche im nahen Dittmannsdorf. Die Textpassagen und das gedrehte Material wurden gemischt und werden am Ostermontag um 10 und 18.30 Uhr im MEF gesendet.
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