Bilz fordert Umkehr – Beteiligung am »Ökumenischen Prozess«
Landesbischof Tobias Bilz fordert nach Corona eine »Umkehr zum Leben«Mit deutlichen Worten hat Landesbischof Tobias Bilz einen wirtschaftlichen Wandel angemahnt und insbesondere das Prinzip des permanenten Wachstums kritisiert. »Wird es uns gelingen, nach dem wirtschaftlichen Neustart eine umweltverträgliche Form des Wirtschaftens zu finden?«, fragte er kürzlich in seiner Einführungspredigt im Meißner Dom und ergänzte: »Ist es nicht auch wie ein Fluch, dass Wirtschaft immer weiter wachsen muss? Brauchen wir wirklich eine fortwährende Verbesserung unserer Lebensmöglichkeiten?« Die Frage der Umkehr sei hochaktuell. Um diesen Gedanken Taten folgen zu lassen, ist die Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsens (EVLKS) nun dem Ökumenischen Prozess »Umkehr zum Leben - den Wandel gestalten« beigetreten. Das bundesweite Netzwerk »Ökumenischer Prozess« möchte die Herausforderungen der »Großen Transformation« für den Alltag der deutschen Kirchen »übersetzen« und eine umfassende Umkehr in allen Bereichen anregen und verankern. Die EVLKS hat nun ihre aktive Mitarbeit und finanzielle Unterstützung erklärt.
Die EVLKS wird im Trägerkreis des »Ökumenischen Prozesses« durch Christine Müller vertreten, langjährige Leiterin der Arbeitsstelle »Eine Welt« und im Leitungsteam der Initiative »anders wachsen«. Sie sieht eine Verpflichtung der Kirchen zu alternativem Verhalten: »Ein großer Teil der globalen Ungerechtigkeit entsteht durch ein ausbeuterisches Wirtschaftssystem, das wir durch unseren täglichen, unmäßigen Verbrauch stützen. Um die Transformation unserer Gesellschaft voranzubringen, müssen wir Kirchen selbst radikal umkehren: Beim Einkaufen und Verbrauchen oder auch z. B. mit der konsequenten CO2-Sanierung unserer Gebäude, mit solidarischer Landwirtschaft, einer ökofairen Verpachtung von Kirchenland oder bei unserer eigenen Mobilität, unseren Flug-Dienstreisen zum Beispiel.«
Das Netzwerk »Ökumenischer Prozess« wurde 2013 gegründet und möchte kirchliche Beiträge zur »Großen Transformation« vorantreiben. Die »Große Transformation« ist eine Forderung des Wissenschaftlichen Beirats der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU) aus dem Jahr 2011, die die Kirchen mit Gegenentwürfen zum Streben nach Wachstum und Status unterstützen möchte. So wird unter anderem gefragt, auf welchen Wegen Gemeinden zu einer »Ethik des Genug« finden können. Insgesamt beteiligen sich nun 30 Landeskirchen, Bistümer, Werke und kirchliche Einrichtungen beim »Ökumenischen Prozess – Umkehr zum Leben - den Wandel gestalten«.
Weitere Informationen: http://www.umkehr-zum-leben.de/
Impressionen Frühjahrssynode 2024
Festtag 100 Jahre Glaube + Heimat
Zum Vergrößern hier klicken.
Weitere Impressionen finden Sie hier.