
Die laut Stadtverwaltung 129 Ehrengräber auf Dresdens Friedhöfen werden von einer Fachkommission erforscht. Untersucht werden soll ein möglicher NS-Bezug der dort Bestatteten, wie die Stadtverwaltung am Mittwoch in Dresden mitteilte. Dafür habe die 2022 gegründete Kommission Kriterien entwickelt.
Ein Ehrengrab sei nicht angemessen, wenn das frühere Agieren des Bestatteten nicht den Grundsätzen einer freiheitlich-demokratischen Gesellschaft entspricht. Dazu gehöre etwa »die aktive Propagierung antisemitischer Positionen in Wort und Tat«, hieß es.
Die Kommission habe alle Namen der Ehrengräber geprüft und kategorisiert. Etwa dreißig Bestattete seien als mutmaßlich oder gesichert historisch belastet eingestuft worden, darunter der Dresdner Schauspieler Erich Ponto (1884–1957). Sie würden derzeit einer vertieften Recherche unterzogen. Die Ergebnisse sollen den Angaben zufolge eine neue Bewertungsgrundlage bieten, ob ein historisches Grab aufrechterhalten und gepflegt werden soll.
Die Kommission soll zudem für zukünftige Gräber historischer Persönlichkeiten eine Handlungsempfehlung vorlegen. Erste Ergebnisse der Recherchen würden im Mai vorgestellt, hieß es.
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