
Neulich, nach dem Sonntagsgottesdienst: Draußen versammelte sich eine kleine Schar festlich gekleideter Menschen.
Schnell wurde klar: Es handelte sich um eine Taufgesellschaft, die das festliche Ereignis lieber als Privatfeier zelebrieren mochte. Ein Einzelfall ist das leider nicht! Berichte und Beobachtungen zeigen, dass der Anteil von Privattaufen zugenommen hat. Ein Ärgernis! Denn es hat Gründe, warum die Taufe im Gottesdienst stattfinden sollte. Der Täufling wird hineingetauft in den Leib Christi, die Gemeinde. Aus diesem Grund wird das Apostolische Glaubensbekenntnis im Gottesdienst laut Agende auch vor der Taufe gesprochen. Es ist ein fester Bestandteil der Feier und wird gemeinsam von der Gemeinde, den Eltern und den Paten gesprochen – oft stellvertretend für das Kind. Wer spricht es, wenn die Gemeinde fehlt? Eltern und Familie können es oft nicht mehr. Nein, die Taufe ist keine Privatveranstaltung wie Opas 80ster. Sie markiert die Aufnahme in die weltweite Gemeinschaft der Christenheit.
Wenn Eltern und Familien das nicht mehr wissen, ist es Aufgabe des Pfarrers, das zu erklären. Tut er es nicht und kommt allen beliebigen Wünschen nach, verzwergt er die Kirche zu einem Dienstleister, ja, einer Event-Agentur – und macht sie damit überflüssig. Denn Trau-, Taufund Trauerredner gibt es genug. Matthias Pankau ist Redakteur beim epd und Pfarrer im Ehrenamt der Landeskirche.
Impressionen vom Elbe-Tauffest
Impressionen vom Elbe-Kirchentag in Pirna
Festtag 100 Jahre Glaube + Heimat
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