
Die Bundeszentrale für politische Bildung lädt für Freitag zu dem dokumentarischen Theaterstück „NSU-Monologe“ nach Chemnitz ein. Das Stück nimmt das Leid der Opfer der Terrorgruppe „Nationalsozialistische Untergrund“ (NSU) in den Blick, wie die Bundeszentrale am Dienstag in Bonn mitteilte. Es erzählt aus der Perspektive von Angehörigen der Mordopfer.
Die Aufführung findet in der Chemnitzer Off Bühne Komplex statt. Im Anschluss ist eine Podiumsdiskussion geplant. Daran sind Vertreterinnen und Vertreter der Justiz sowie der sächsischen Zivilgesellschaft beteiligt. In Chemnitz war im Mai das bundesweit erste NSU-Dokumentationszentrum eröffnet worden.
Das Theaterstück dokumentiert den Angaben zufolge den jahrzehntelangen Kampf der Betroffenen um Gerechtigkeit. Es erzähle von Mut, Willensstärke und „vom Versuch, die eigene Erinnerung an den geliebten Menschen gegen die Dominanz der Behörden zu verteidigen“, hieß es. Mal behutsam, dann wieder fordernd und wütend, werde von der Verteidigung der Wahrheit berichtet.
Der NSU ermordete zwischen 2000 und 2007 zehn Menschen aus rassistischen und rechtsextremistischen Motiven. Neun der Opfer hatten einen Migrationshintergrund. Deren Familien wurden nach den Taten in der Öffentlichkeit häufig stigmatisiert und erhielten den Angaben zufolge keine ausreichende staatliche Unterstützung. Bis zur sogenannten Selbstenttarnung des NSU 2011 lebten die Mitglieder der Terrorzelle NSU in Chemnitz und Zwickau weitgehend unbehelligt im Untergrund.
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