Synode bestärkt Eltern mit Kindern mit Behinderung
Landessynode sieht Schwangerschaftsuntersuchungen auf eventuelle Behinderungen des ungeborenen Lebens kritisch und befürchtet Zunahme von SchwangerschaftsabbrüchenDie sächsische Landessynode möchte Eltern bestärken, die sich für Kinder mit Behinderungen entscheiden. Angesichts von Schwangerschaftsuntersuchungen zu genetischen Veränderungen haben sich die Synodalen für einen kritischen Umgang mit diesen medizinischen Möglichkeiten ausgesprochen. »Wir sehen mit großer Sorge die Gefahr, dass der standardmäßige genetische pränatale Bluttest zu einer weiteren Zunahme von Schwangerschaftsabbrüchen führen wird und Eltern von Kindern mit Down-Syndrom/Trisomien sowohl gesellschaftlich als auch finanziell in noch größere Rechtfertigungsnöte geraten«, heißt es in einem einstimmig beschlossenen Wort der Landessynode. »Wir warnen vor der falschen Hoffnung, durch medizinische Tests Krankheiten oder Behinderungen grundsätzlich vermeiden oder überhaupt ethische Entscheidungen ersetzen zu können«, heißt es weiter.
Hintergrund für den Beschluss ist eine Positionierung der Evangelischen Kirche in Deutschland, (EKD) dass entsprechende Schwangerschaftsuntersuchungen unter bestimmten Voraussetzungen als Kassenleistung gewährt werden. Es müsse auch ein Recht auf Nichtwissen geben, um in keine Entscheidungsnöte zu geraten, sagte die Synodale und Pfarrerin Eva Gorbatschow. Landesbischof Carsten Rentzing sagte, er wisse um die umstrittene Entscheidung der EKD. Das Signal der Kirche sollte sein, »alles in unseren Möglichkeiten stehende tun, um Betroffene zu unterstützen«.
Im Beschluss der Synode heißt es deshalb, ausdrücklich alle Eltern zu bestärken, »die sich für ein Kind mit Behinderung entscheiden und diesem eine liebevolle Familie ermöglichen, und drücken ihnen sowie allen, die Kinder mit Behinderung begleiten und fördern, unsere hohe Wertschätzung aus«. Die Synode »bittet alle Christinnen und Christen und die Kirchgemeinden der Landeskirche, Familien mit Kindern mit Behinderung behutsam und liebevoll zu unterstützen«.
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