Trauer und Anteilnahme: Reaktionen auf Bomben in Ägypten
Wer einen Gottesdienst besuche, sei nicht mehr sicherZu den Anschlägen auf zwei koptische Kirchen in Ägypten am Sonntag, dem 9. April, erklärte der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Landesbischof Dr. Heinrich Bedford-Strohm, in einem Kondolenzschreiben an den koptischen Papst, Seine Heiligkeit Tawadros: »Ich möchte unserem tiefen Beileid über den Tod so vieler Ihrer Glaubensgeschwister bei den Bombenattentaten in Alexandria und Tanta Ausdruck geben. In unseren Gedanken und Gebeten sind wir bei den Familien und Angehörigen der Opfer und bei der ganzen koptischen Kirche. Wir bitten den allmächtigen Gott, die Hinterbliebenen zu trösten und seine Gemeinde im Nahen Osten und insbesondere in Ägypten zu stärken.« Das teilte die EKD mit.
Bundeskanzlerin Angela Merkel verurteilte die Terrorakte am Montag als »abscheuliche Taten«. Der UN-Sicherheitsrat erklärte, Anschläge wie in Ägypten seien eine der ernsthaftesten Bedrohungen des Weltfriedens und der internationalen Sicherheit. Deutsche Glaubensgeschwister und Vertreter der muslimischen Gemeinschaft in Deutschland äußerten ihre Anteilnahme nach den Attacken auf Palmsonntagsgottesdienste. Der Plan des ägyptischen Staatspräsidenten Abdel Fattah al-Sisi, einen dreimonatigen Ausnahmezustand zu verhängen, stieß indes auf Skepsis.
Bei zwei Bombenanschlägen auf Kirchen am Sonntag in Tanta und Alexandria waren etwa 50 Menschen getötet und über 100 verletzt worden. Die Terrororganisation »Islamischer Staat«, die sich zu den Taten bekannte, »hat den Kopten den Krieg erklärt«, sagte der Bischof der koptisch-orthodoxen Kirche in Deutschland, Anba Damian, dem Evangelischen Pressedienst (epd). Koptische Christen lebten in Ägypten in Angst. Wer einen Gottesdienst besuche, sei nicht mehr sicher.
In der Vergangenheit hatte es wiederholt Anschläge auf Kopten in Ägypten gegeben. Beim bis zur jüngsten Bluttat schwersten Anschlag im Dezember 2016 auf die St.-Peter-und-Paul-Kirche in Kairo kamen 29 Menschen ums Leben. Erzbischof Damian macht für die Gewalttaten auch das gesellschaftliche Klima in Ägypten verantwortlich. Hass auf Christen werde bereits an den Schulen und in den Moscheen geschürt.
Besorgt äußerte sich auch das evangelikale Hilfswerk Open Doors. Ziel der Anschläge sei, Christen in Angst und Schrecken zu versetzen. Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, schrieb in einem Kondolenzschreiben an den koptischen Papst Tawadros, in Gedanken und Gebeten sei er bei den Familien und Angehörigen der Opfer und bei der ganzen koptischen Kirche. Im katholischen Marien-Dom in Hamburg soll es am Ostermontag einen Trauergottesdienst mit Bischof Damian und der evangelischen Bischöfin Kirsten Fehrs geben.
Deutsche Muslime verurteilten die Terroranschläge auf Kirchen. »Keineswegs toleriert und erlaubt die islamische Religion solche Taten«, erklärte die Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion (Ditib). Auch die Islamische Gemeinschaft Milli Görüs (IGMG) erklärte, es gebe für solche Taten keine Legitimation.
Die Bundesregierung appellierte an die ägyptischen Muslime, sich solidarisch mit der christlichen Minderheit im Land zu zeigen. Regierungssprecher Steffen Seibert erklärte, man sei vereint gegen »perfiden Terrorismus«. Bei diesem Kampf müsse aber die Verhältnismäßigkeit der Mittel gewahrt werden.
Impressionen vom Elbe-Tauffest
Impressionen vom Elbe-Kirchentag in Pirna
Impressionen Frühjahrssynode 2024
Festtag 100 Jahre Glaube + Heimat
Zum Vergrößern hier klicken.
Weitere Impressionen finden Sie hier.