Trend gegen Glaube
Die Kirche strengt sich an, mehr Menschen zu gewinnen – und schrumpft trotzdem immer weiter. Warum ist das so? Das hat der Religionssoziologe Detlef Pollack in einer der umfassendsten Untersuchungen zur Religion in der Moderne weltweit erforscht.Herr Professor Pollack, Sie können mit Ihren Forschungsergebnissen kirchliche Mitarbeiter wirklich deprimieren.
Pollack: Ich möchte es umkehren: Unsere Forschungsergebnisse sind auch eine Art Entlastung. Denn wir haben herausgefunden, dass die Kirchen die wichtigsten Faktoren für ihren Rückgang gar nicht beeinflussen können.
Das Schwinden der Religion in wohlhabenden Gesellschaften ist nach Ihrer Studie scheinbar unaufhaltsam – warum?
Pollack: Ein ganz wesentlicher Grund besteht darin, dass Menschen in reichen Gesellschaften neben der Kirche in Beruf, Familie und Freizeit sehr viel mehr Möglichkeiten zur Selbstverwirklichung und Bestätigung haben als in früheren Gesellschaften. Ihre Aufmerksamkeit verschiebt sich daher oft unbewusst zu säkularen Angeboten. Der Stellenwert von Gottesdienst und Gebet geht zurück, die Menschen konzentrieren sich auf anderes.
Die wachsenden evangelikalen Kirchen in Amerika und Afrika, der Islamismus, sogar der steigende Anteil an Schülern im sächsischen Religionsunterricht – erleben wir nicht eine Wiederkehr der Religion?
Pollack: Da muss man verschiedene Ebenen unterscheiden. ...
Warum sich die Kirche bei der Mission auf die Falschen konzentriert und dennoch nicht alles verloren ist – das ganze Interview lesen Sie im SONNTAG-Digital-Abo hier.
Festtag 100 Jahre Glaube + Heimat
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