Vom Abschiednehmen und Weitergehen
Christus spricht: Wenn ich erhöht werde von der Erde, so will ich alle zu mir ziehen. Johannes 12, Vers 32
Katrins ältester Sohn ist ausgezogen. Nachdem er die Schule beendet hat, lebt er nun in einer anderen Stadt und macht dort eine Ausbildung. Vom Kopf her sagt sie sich: »Die Zeit dazu war reif, er muss jetzt selbständig werden.« Doch gefühlsmäßig fällt es ihr schwer, er fehlt ihr. Sie stört sein leerer Platz am Tisch, die Diskussionen beim Abendessen, auch wenn es längst nicht immer harmonisch war.
Abschiede gehören zum Leben – das muss sie als Mutter immer wieder schmerzlich lernen. Wie schnell galt es, Abschied zu nehmen vom Babyalter. Das Kindergartenkind bastelte liebevolle Geschenke zum Muttertag, dafür weckte es sie aber auch um 6 Uhr in der Früh, damit sie sie bewunderte.
Mit 18 schläft das »Kind« bis mittags, aber nun muss sie es ganz wieder loslassen und ihr Leben neu ordnen. »Sind die Kinder groß, hab sie lieb und lass sie los!« – tröstet sie eine Freundin. Der Satz hilft ihr, denn liebhaben, egal, wo es ist – das kann sie ja weiterhin.
Um Abschied nehmen müssen und dennoch weiter lieben geht es auch an Himmelfahrt und dem Sonntag Exaudi. Auch Jesus geht weg. Er ist vom Tod auferstanden, aber nun für seine Freundinnen und Freunde nicht mehr sichtbar. Sie können ihn nicht mehr berühren, sein Platz am Tisch bleibt leer. Dieser Verlust fällt ihnen sehr schwer. Jesus tröstet sie, damit sie den Abschied bewältigen: »Ihr könnt mich zwar nicht mehr sehen, aber wir sind verbunden durch die Liebe und sie hört niemals auf. Mein Abschied ist nicht für immer, ich warte auf euch im zukünftigen Leben. Wenn ich erhöht werde von der Erde, so will ich alle zu mir ziehen.«
Impressionen vom Elbe-Tauffest
Impressionen vom Elbe-Kirchentag in Pirna