
Gott ist auf das Gute bedacht. Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem.
Römer 12, Vers 21
Neun Jahre habe ich in Chile in einem Land gearbeitet, das gefangen ist in den Strukturen der Gewalt. Der Militärputsch vom 11. September 1974 hat das Land geprägt – bis heute … Die lutherische Kirche zerbrach bei der Frage, wie sie sich in der Gesellschaft positionieren soll. Soll sie zustimmen? Soll sie sich öffentlich mit ihrer Theologie aus allem raushalten? Oder soll sie den Mund für die Opfer auftun?
Paulus schreibt im Römerbrief diese Worte, weil »Gott nicht Böses mit Bösem vergilt.« Gott handelt anders mit uns. Das ist die Kernbotschaft der Bibel. Gott rächt sich nicht an seinen Geschöpfen und bestraft sie. Und gerade dort, wo sich Menschen gegen Gott richten, wendet er sich ihnen trotzdem zu. Das ist der Zusammenhang, in dem Paulus seinen Text schreibt. Von dieser Geschichte Gottes mit uns leben wir. Gott wendet uns in Jesus Christus sein freundliches Angesicht zu. Gott ist aufs Gute bedacht, nicht aufs Böse. Wir haben einen menschenfreundlichen Gott, der uns zugute Mensch wird. Gott macht Frieden zwischen sich und uns.
Wenn du dich mit dem gnädigen Gott identifizieren kannst, so wie du ihn in Jesus Christus kennengelernt hast, dann wirst du niemandem Böses mit Bösem vergelten wollen. Dann wirst du Frieden halten können. Du wirst nicht Rache auf eigene Faust üben wollen. Du wirst deinem Feind zu essen geben wollen, wenn er Hunger hat und ihm zu trinken geben, wenn er Durst hat. Du wirst lernen, dich nicht vom Bösen überwältigen zu lassen, sondern das Böse durch das Gute. Diese Dynamik zum Guten hin sieht Paulus als Weg der Christenmenschen. Wir werden seine Güte weitertragen. Weil dieses Glück keiner für sich behalten kann. Das möge nicht nur in Chile Raum gewinnen, sondern genauso bei uns.
Impressionen vom Elbe-Tauffest
Impressionen vom Elbe-Kirchentag in Pirna
Festtag 100 Jahre Glaube + Heimat
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