Die Corona-Krise hat die Kirchen weiter fest im Griff. Nun geht es ums schnöde Geld. Die Sorge, dass die Einnahmen demnächst weniger werden, ist für die Kirchen keineswegs neu. Die künftige Entwicklung der Mitgliederzahlen ist ihnen bekannt, die finanziellen Auswirkungen des demografischen Wandels sind offensichtlich. Somit waren die Verluste vorhersehbar und ließen sich kalkulieren. Das hatten die meisten Landeskirchen durch kluges Wirtschaften, solide Finanzplanung und entsprechende Vorsorge bislang einigermaßen im Griff. Die finanziellen Folgen der Corona-Krise sind für sie nun ein schwerer und unvorhergesehener Schlag. Allenfalls ab Ende März, mit den ersten Auswirkungen des verordneten Stillstands in Wirtschaft und Gesellschaft, war die brutale Wirklichkeit zu erahnen: Der Rückgang der Wirtschaftsleistung, verbunden mit steigender Arbeitslosigkeit und einem hohen Anteil an Kurzarbeit, hat unmittelbare Auswirkungen auch auf die Lohn- und Einkommenssteuer, nach der sich die Kirchensteuer berechnet. Von heute auf morgen sind den Kirchen zehn oder 20, womöglich sogar 30 Prozent der Einnahmen aus der Kirchensteuer einfach weggebrochen.
Dieses Geld war fest eingeplant. Es nun nicht ausgeben zu können, erfordert schmerzliche Einschnitte, Verzicht auch auf eben noch für dringlich erachtete Vorhaben, vermehrte Anstrengungen und eiserne Disziplin. Mehr denn je und früher als befürchtet müssen sich die Landeskirchen also darauf besinnen, was für sie unverzichtbar ist – und was nicht. Sie wissen ja längst, dass es abwärts geht. Nur geht es eben nicht so langsam abwärts wie erwartet, sondern ziemlich schnell, und nicht erst in drei oder vier Jahren, sondern jetzt, sofort.
Impressionen vom Elbe-Tauffest
Impressionen vom Elbe-Kirchentag in Pirna
Festtag 100 Jahre Glaube + Heimat
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