Wie steht es um den Frieden in der sächsischen Landeskirche? Er wurde in den letzten Jahren arg strapaziert. Erst der erbitterte Streit um Homosexualität, dann um den Rücktritt Carsten Rentzings und gesellschaftliche Entwicklungen. Oft wird dabei mit harten Bandagen gekämpft und bisweilen rutscht die sachliche Debatte in den Bereich persönlicher Verletzungen und Verwünschungen.
Es scheint, dass es derzeit allenfalls eine Art Waffenstillstand zwischen den verschiedenen Lagern gibt und es nur eines neuen Funkens bedarf, damit der aufreibende Schlagabtausch erneut losbricht. Es könnte sein, dass der Dissens in der Beurteilung der Corona-Maßnahmen ein solcher Funke wird. Gibt es einen Ausweg zum Frieden?
Es könnte versucht werden, die tiefe Angst vor der Position des Gegners als Grund für die Härte des Gefechts und die Unversöhnlichkeit des Streits anzusehen und anzugehen. Auf der einen Seite ist das die Angst vor einer zu weit gehenden Liberalität, auf der anderen Seite die Angst vor einer verschwimmenden Grenze zum Rechtsextremismus – wenn etwa auf dem Ticket der Islam-Kritik inhumanen Kräften Tür und Tor geöffnet wird. Ein erster Schritt zum Frieden könnte in dem Versuch liegen, einander zu helfen, die Ängste des jeweils anderen vor einem als unbegründet zu erweisen. Indem die eine Seite zeigt, wie sie auch traditionellen Werten einen Schutzraum gibt und die andere Seite, wie sie sich klar abgrenzt von Kräften, die vielleicht außen »Familie« und »Gender-Kritik« dranschreiben, in ihrem Gepäck aber noch ganz andere Anschauungen haben. Gerade jetzt, wo sich merkwürdige Koalitionen in der Coronapolitik-Kritik bilden, scheint das nötig. Nähme man sich gegenseitig diese Ängste, könnte Frieden wachsen.
Impressionen vom Elbe-Tauffest
Impressionen vom Elbe-Kirchentag in Pirna
Festtag 100 Jahre Glaube + Heimat
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