Auf Anraten seines Arztes wurde ein älterer Mann am grauen Star operiert. Kurze Zeit darauf teilte man ihm mit, dass ihm eine minderwertige Linse eingesetzt wurde. Von einem Millionenbetrug durch künstliche Linsen hatte der Mann schon mal in den Medien gelesen. Er hätte nie gedacht, dass es auch ihn treffen könnte. Er vertraute seinem Augenarzt. Ein Jahr später war er auf dem operierten Auge fast blind. Der Arzt machte ihm keine Hoffnung, dass eine erneute Operation Besserung bringt. Sie wäre nur ein hohes Risiko, dass er mit dem einen Auge gar nichts mehr sehen wird. – Heile du mich, HERR, so werde ich heil. Als der Prophet Jeremia im sechsten Jahrhundert vor Christus dies betete, litt er nicht an einer körperlichen, eher an einer seelischen Krankheit. Gottes Wort wird nicht mehr gehört. Er betet: »Lass die zuschanden werden, die mich verfolgen, und nicht mich; lass sie erschrecken, und nicht mich« (Jeremia 17,18).
Heilung ist mehr als medizinischer Erfolg, sie ist Wirken Gottes, der uns erfülltes und glückliches Leben für Geist, Leib und Seele schenken will. Deshalb gibt es auch ein »Heil sein« in der Krankheit.
Der ältere Mann mit der minderwertigen Linse sagte mir am Ende des Gesprächs, dass er erst wieder ruhig schlafen konnte, als er seinem behandelnden Arzt verziehen hatte. Damit ist er aus medizinischer Sicht nicht gesund geworden, aber ihm ist Heil und Hilfe widerfahren.
Festtag 100 Jahre Glaube + Heimat
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